Freitag, 15.07.2011
Verkauf radioaktiver Blaubeeren in Moskau gestopptMoskau. Die russischen Behörden haben fast eine halbe Tonne radioaktiv verseuchter Blaubeeren aus dem Verkauf genommen. In den Früchten wurde der zulässige Cäsium137-Wert deutlich überschritten.
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Cäsium 137 ist ein radioaktives Isotop. Es wird durch Kernspaltung erzeugt. Größere Mengen wurden beispielsweise durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt.
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Möglicherweise sind die verstrahlten Blaubeeren eine Spätfolge des Nuklearunfalls. Laut einem Sprecher des Gesundheitsamtes stammt die Mehrzahl der beschlagnahmten Beeren aus Weißrussland, das stark betroffen war. Aber auch Proben aus den russischen Gebieten Wladimir, Twer und Wologda weisen überhöhte Cäsium-Werte auf.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes wurden in 38 der seit Jahresbeginn gemachten 43 Proben erhöhte Strahlungswerte gemessen. Darum seien über 400 Kilogramm Blaubeeren nicht in den Verkauf gelassen worden, teilte das Amt mit.
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"Vom Aussehen und Geschmack unterscheidet sich eine radiaktiv verseuchte Beere nicht von einer sauberen", warnte ein Mitarbeiter der Behörde. Doch Cäsium 137 reichere sich speziell in Blau- und Preiselbeeren an.
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Im menschlichen Körper lagert sich das Isotop dann in Muskeln, Nieren, Herz, Lunge und Leber ab. Das Gesundheitsamt rät daher dazu, Blaubeeren nur dort zu kaufen, wo eine Qualitätskontrolle sicher gestellt sei. Im Zweifelsfall könne der Käufer den Vorweis einer Laboranalyse verlangen.
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