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Der Tod des Gewerkschafters Juri Smolentsew 2002 wirft bis heute Fragen auf (Foto: Krasnoyarsk Times) |
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Montag, 18.07.2011
Medwedew soll Mord an Gewerkschafter aufklären helfenMoskau/Hannover. Bundeskanzlerin Merkel will im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Medwedew wieder einmal Wahrung der Menschenrechte anmahnen. Vergessen werden dabei meist die Wild-West-Methoden im russischen "Business".
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"Achtung und Wahrung der Menschenrechte" ist eine der Standardforderungen der EU-Staaten an Russland. Meist beschränkt sich die Aufmerksamkeit aber auf Tschetschenien und den Chodorkowski-Prozess.
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Gewerkschafter fordern von Medwedew, Mord aufzuklären
In einem Brief an den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew fordern Gewerkschafter aus dem sibirischen Krasnojarsk, er solle helfen, endlich einen brutalen Mord aufzuklären, der sich schon 2002 ereignete. Sie verdächtigen den Sicherheitsdienst des Roterde-Kombinats von Atschinsk, das zum RusAl-Konzern des Alu-Oligarchen Oleg Deripaska gehört.
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Die Kreml-Verwaltung bestätigt immerhin den Eingang des Schreibens, aber eine Antwort oder gar Fortschritte bei der Aufklärung scheint es bisher noch nicht zu geben.
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Leiche im See
Der Gewerkschaftsaktivist Juri Smolentsew war am 15.Juli 2002 von seiner Datscha spurlos verschwunden, zwei Wochen später wurde seine über und über mit Blutübergüssen übersäte Leiche in einem nahegelegenen See gefunden.
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Während die Behörden Tod durch Herzversagen beim Baden feststellten, verdächtigten seine Kollegen von Anfang an den Sicherheitsdienstes des Konzerns, Smolentsew entführt zu haben. "Er ist nicht ertrunken, sondern ermordet worden, das meinen alle unsere Mitglieder", sagt die Vize-Vorsitzende der Soz-Prof-Gewerkschaften im Gebiet Krasnodar, Lubow Kolessewa.
Verdacht gegen Sicherheitsdienst des Konzerns
Es habe immer schon starken Druck auf die Soz-Prof-Aktivisten gegeben, mit der Übernahme des Werkes durch RusAl habe dieser sich aber noch verstärkt. Die Belegschaft sei dabei von 12.000 auf 3.000 gekürzt worden.
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Smolentsew habe den Widerstand der Belegschaft gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen organisiert, vor allem aber ein Gerichtsverfahren angestrengt, mit dem RusAl verpflichtet werden sollte, den Arbeitern die stattliche Summe von 120 Millionen Rubel (heute etwa 3 Millionen Euro) auszuzahlen.
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Ertrinken - unglaubhafte Version
Smolentsew sei oft bedroht und mehrfach von Unbekannten zusammengeschlagen worden, bevor er schliesslich entführt wurde. Die Version, Smolentsew sei ertrunken, will die Gewerkschaftsführerin nicht glauben.
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Zwar hatte RusAl-Chef Deripaska in einem Interview in der Zeitschrift "Eurasische Zeit" (Wremja Jewrasii) 2006 erklärt, die Blutergüsse stammten daher, dass der Ertrunkene von den Wellen auf Steine am Seeufer gestossen sei. In diesem See gebe es aber noch nicht einmal den kleinsten Kieselstein, sagt Lubow Kolessewa.
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