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Die Fans von zenit sind die besten in Russland - und herb enttäuscht von ihrem Verein. (Foto: 11sector.ru) |
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Donnerstag, 14.04.2011
Fußball: Zenit kassiert aus Arroganz technisches K.O.St. Petersburg. Das Premierliga-Spiel gegen ZSKA am letzten Wochenende ging 1:1 aus, aber Russlands Vorjahresmeister Zenit beschert es einen Abzug von drei Punkten. Das Reglement ist verletzt worden, und das ganz bewusst
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Das neue Reglement der russischen Premierliga fordert mindestens einen im eigenen Verein herangezogenen Spieler des Jahrgangs 1990 pro Spiel. Cheftrainer Spalletti wollte wegen des ernsten Gegners diese Regel übersehen, weil er dachte, Zenit müsse dann nur 200.000 Rubel Strafe zahlen (ca. 5.000 Euro).
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Weder Zenits Juristen noch Mannschaftsvorsteher Wladislaw Radimow hatten sich viel Mühe gemacht, die redigierte Version des Regelwerks genau zu lesen. Denn ab 2011 kostet solch ein Vergehen nicht nur die Strafe, sondern zieht auch eine technische Niederlage nach sich.
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Diese hat Zenit auf Entscheidung des Kontroll- und Disziplinarkomitees des Russischen Fußballverbands nun auch bekommen. Damit rutscht der Klub von der Tabellenführung auf Platz fünf ab, ZSKA zieht an den Petersburgern vorbei und lacht sich ins Fäustchen.
Sind die Regeln nicht für Zenit geschrieben?
Schlimm ist das Ganze nicht, zumindest vom Punktestand in der Liga her. Nach dem vierten Spieltag ist es völlig egal, ob fünf oder acht Punkte auf dem Tableau stehen. Anlass zum Nachdenken gibt etwas ganz Anderes.
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Nämlich Zenits Umgang mit den Regeln und die Arroganz, mit der das omnipotente Gazprom-Vorzeigeschild im russischen Fußball diese links liegen lässt, als wären sie nur für die anderen geschrieben.
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Schon im letzten Jahr gab es einen ähnlichen Vorfall, als im Spiel gegen Lokomotive Moskau seitens der Petersburger ein Legionär zu viel auf dem Platz stand. Damals konnte der Punkteabzug abgebogen werden, und ganz Fußball-Russland regte sich auf und mutmaßte, Zenit genösse Sonderregeln.
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Den Ruf des Pfeffersacks bekräftigt
Dieses Mal muss Zenit die volle Strafe tragen. Die Klubführung beeilte sich gleich nach dem Zwischenfall und sprach sich sozusagen selbst eine Vorverurteilung aus. Die Regeln sind für alle gleich, hieß der Tenor. Bravo, möchte man rufen, allein
so richtig glaubwürdig ist nicht, was die Zenit-Bosse da sagen.
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Zu oft haben sie bewiesen, dass bei ihnen das Motto Geld regiert Welt gilt und sie es überall da zum Zuge kommen lassen, wo es nur irgend möglich ist. Erinnert sei nur an die Zahlung der 30 Millionen Euro Ablöse für den Portugiesen Danny, der anders von Dynamo Moskau nicht loszueisen war. Was sind dagegen 5.000 Euro?
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Fans sind traurig und wütend
Den Ruf des rücksichtslosen Pfeffersacks hat Zenit (leider) mal wieder voll bestätigt. Sehr zum Leidwesen der treuen Petersburger Anhänger sie kommen ins Stadion, machen eine herausragende Choreo und geben alles für ihren Verein.
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Und der lässt sich auf eine durchsichtige Schmierenkomödie ein und lässt die Fans im Regen stehen. Enttäuschung und Wut sind groß; viele fragen sich: Wieso mache ich da eigentlich noch mit? Man fühlt sich verraten und verkauft.
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Die Gemeine Telefonzelle ist in der tiefen russischen Provinz (wie hier in einem Waldai-Dorf) ein seltenes Gewächs. Doch seit sich auch in abgelegenen Dörfern der Mobilfunkmast massiv ausbreitet, befruchtet kaum noch ein Landbewohner mit seiner Telefonkarte diese rote Zivilisationsblüte in ihrer blauen Plastikknospe - die deshalb bald gänzlich im Dickicht verschwunden sein wird. (Topfoto: Deeg/.rufo)
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