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Ruud Gullit steht im Regen - seine Karriere im Kaukasus nimmt ein jähes, aber logisches Ende. (Foto: sovsport.ru) |
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Mittwoch, 15.06.2011
Grosny entlässt Gullit, die Komödie ist zu EndeGrosny/Perm. Wie angekündigt, hat das Auswärtsspiel gegen Amkar Tereks holländischem Coach den Job gekostet. Der langweilige Kick endete mit 1:0 für die Platzherren. Damit ist Gullits schräges Abenteuer im Kaukasus beendet.
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Ruud Gullit nimmt es mit einem Schulterzucken, jedenfalls gab er sich gestern nach der Pleite (das Gegentor fiel in der 90. Minute!) ruhig und besonnen. Auf der Pressekonferenz in Perm sagte der legendäre holländische Kicker: Ich fahre nach Grosny zurück, da wird sich alles klären.
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Alles schon vor dem Spiel klar gewesen
Obwohl alles schon vorher klar war. In einem Interview nach dem Match erklärte Gullit, er habe sich schon vor dem Spiel von der Mannschaft verabschiedet, weil ihm klar gewesen sei, dass er auch bei einem Sieg entlassen würde.
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Zuvor hatte die Leitung des Kaukasus-Clubs ein offizielles Ultimatum gestellt: Entweder die Mannschaft siegt oder Gullit muss den Hut nehmen. Anlass war ein freimütiges Interview des Coachs in der englischen Presse, in dem er sich nicht sehr schmeichelhaft über seine Arbeitgeber und sein Gastland geäußert hatte.
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Ich bin hier wegen des Geldes und der Abenteuer, hatte es da unter anderem geheißen, Abenteuer gibts hier jeden Tag! Im strenggläubigen Tschetschenien versteht man keinen Spaß. Das hätte Gullit eigentlich wissen müssen.
Weiterziehen mit dem Fußballzirkus
Vielleicht hat er es gewusst und den Skandal provoziert? Ein Boheme-Leben in Grosny zu führen, ist dem lebensfrohen Star nicht gelungen. Natürlich nicht. Da hilft auch der fürstliche Lohn nicht, den er eingestrichen hat. Naiv war es zu glauben, es könnte auch anders laufen.
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Terek Grosny schlägt Gullit nun vor, die Jugendmannschaft zu trainieren. Das klingt auch wie eine Provokation. Auf die wird er kaum eingehen. Er packt die Koffer und zieht weiter mit dem internationalen Fußballzirkus. Tschetschenien ist in seiner Biografie als ein verrücktes Abenteuer abgehakt.
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