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Rekruten werden in Russland zur Mangelware. (Foto: TV) |
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Mittwoch, 28.12.2011
Armee: Herbstrekrutierung so niedrig wie noch nieMoskau. Nur 136.000 junge Männer wurden im Rahmen der Herbsteinberufung in die russische Armee gezogen. Darunter sind viele Wehrunfähige; gesunde Rekruten aus den Kaukasus-Republiken bleiben dagegen zuhause.
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In der Kaukasus-Republik Dagestan hätten nach Plan 3.320 Rekruten eingezogen werden müssen, genommen wurden aber nur 121, teilte Oberst Eduard Rodjukow am Mittwoch der Nesawissimaja Gaseta mit. Das seien überwiegend Slawen, die bei den Kosakeneinheiten dienen werden.
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Im Frühjahr war erstmals seit mehreren Jahren wieder auf die Einberufung von tschetschenischen Jugendlichen in die Armee verzichtet worden. In der jüngsten Vergangenheit war es immer wieder zu Konflikten zwischen Wehrpflichtigen aus dem Kernland und dem Kaukasus gekommen.
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Der Neffe von Schamil Bassajew
Rodjukow ist mit dieser Praxis nicht einverstanden: In Moskau ziehen sie jeden, den sie kriegen, um die Vorgaben zu erfüllen, und wenn er lahm und blind ist. Dadurch kommt es zu einer Slawisierung in der Armee, die nicht der Bevölkerungsstruktur des Landes entspricht. Die russische Armee ist keine Reichsarmee, sie muss international sein.
Längst nicht alle sind dieser Meinung. Ein Informant der Zeitung Moskowski Komsomolez im Generalstab gibt zu bedenken: Es ist kein Geheimnis, dass viele Tschetschenen Verwandte bei den bewaffneten Separatisten haben. Du holst ihn zur Armee, und er erweist sich als Neffe von Schamil Bassajew. Was dann?
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35 Prozent untauglich
Laut dem Komitee der Soldatenmütter sei es bei der jetzigen Herbsteinberufung zu 6.000 Verstößen gegen die Gesetze gekommen, also bei jedem 20. Rekrutierten. Die meisten Beschwerden gibt es, wenn offensichtlich wehruntaugliche Männer gezogen werden.
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Nach Berechnungen des Generalstabs sind 35 Prozent der zur Einberufung vorgesehenen jungen Männer untauglich. Etwa ebenso viele sind es nur begrenzt. Experten befürchten, dass der russischen Armee früher oder später die Soldaten ausgehen.
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