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In der Rolle als Agent 007 gefällt sich Putin nicht. |
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Freitag, 15.07.2011
Agentenspiel: Mein Name ist Putin, Wladimir PutinMoskau. Für mächtigen Ärger sorgen derzeit Werbeplakate mit dem Konterfei von Wladimir Putin als Agent 007 in Moskau. Ein Regierungssprecher hat die Werbung scharf verurteilt und die Abnahme der Plakate gefordert.
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Die Plakate wurden in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch an vielen Werbetafeln über die eigentlich dort geschaltete Reklame geklebt. Das Bild basiert auf dem Filmplakat zum James-Bond-Streifen Casino Royale. Doch statt Daniel Craig ist das Gesicht von Premier Wladimir Putin zu sehen.
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Zentrum mit Putin-Werbung beklebt
Erst am Donnerstag nach einer ersten Kopfwäsche von Putins Pressesprecher Dmitri Peskow bemühte sich die Stadtverwaltung darum, die Plakate abzunehmen. Am Abend musste die Aktion wiederholt werden, denn schon wieder hatten Unbekannte neue Putin-Plakate aufgeklebt.
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Die Plakate werben übrigens für ein Computerspiel: Xquest. Dabei hat der Spieler die Aufgabe ein Spionagenetz hochzunehmen, Verräter zu enttarnen und geheime Informationen zu schützen, heißt es in der Spielanleitung wohl unter Bezug auf den jüngsten russisch-amerikanischen Spionageskandal, als der FBI kurz vor dem Medwedew-Besuch in Washington einen russischen Spionagering hochnahm und in Moskau anschließend nach den Verrätern gefahndet wurde.
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Spiel sucht nach Super-Agenten
Im Spiel selbst ist Putin nur als Andeutung zu sehen: Der Spieler bekommt seine Aufgaben von einem anderen virtuellen Agenten zugewiesen, der nur zu hören ist mit der Stimme Putins. Zudem lautet eine der Aufgaben auf einer Straße 2000 Schriftzüge W.W. beschützt anzubringen. Das Kürzel W.W. steht dabei wohl für Wladimir Wladimirowitsch in Russland die Höflichkeitsfloskel, um Putin anzureden.
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Wer allerdings das virtuelle Spiel in die Realität gebracht hat, ist unklar. Die Entwickler des Spiels dürften nicht ganz unschuldig sein, immerhin haben sie unter den Usern einen Preis für die beste Werbeidee zur Verbreitung des Spiels ausgelobt. Wer es schaffe, dass sogar Putin über das Spiel rede, bekomme ein I-Phone, so das Versprechen auf der Webseite.
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Putin not amused über seine Rolle als 007
Neben dem I-Phone dürfte dem kreativen Reklamierer allerdings auch eine saftige Geldstrafe winken. Wir werden alles tun, damit sich dieser Unfug nicht wiederholt, drohte Peskow an. Die Verwendung von Putins Image für kommerzielle Zwecke sei nicht gestattet, betonte er.
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Für seine eigene PR ist Putin hingegen gern bereit, das Image des Super-Agenten zu bemühen. In der Vergangenheit hat sich der Premier schon öfter in Heldenposen ablichten lassen, sei es als Kampf- oder Rennpilot, beim Reiten und Angeln in der Taiga oder als Naturschützer gemeinsam mit einem Tiger oder Leoparden.
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