Freitag, 06.08.2010
Radioaktiver Rauch: Mehr Panikmache als GefahrMoskau. Im Gebiet Brjansk könnten Waldbrände seit der Tschernobyl-Katastrophe 1986 radioaktiv verseuchten Boden aufwirbeln. Diese Warnung von Katastrophenschutz-Minister Sergej Schoigu hat viele Medien in helle Aufregung versetzt.
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Bei uns arbeiten einige Labors, und wir kontrollieren die Situation im Gebiet von Brjansk sehr genau - besonders im Süden des Kreises Nowosybkow, der bei der Tschernobyl- Katastrophe besonders stark verseucht worden war, hatte Sergej Schoigu auf einer Pressekonferenz gesagt.
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Sieben kleinere Brände waren dort gestern von örtlichen Feuerwehren gelöscht worden. Schoigu sagte, er habe die Hoffnung, dass Flächenbrände dort verhindert werden können. Brjansk liegt etwa 350 Kilometer südwestlich von Moskau, Nowosybkow nochmals etwa 150 Kilometer weiter an der Grenze zu Weißrussland und der Ukraine.
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Damit befindet sich das Gebiet Brjansk weit abseits der Zone, die gegenwärtig von den Waldbränden stark betroffen ist: Von dort bis nach Woronesch, Lipezk oder Kolomna sind es noch etwa 400 Kilometer. Auf den Karten mit den von den Bränden mehr oder weniger betroffenen Gebieten ist Brjansk gegenwärtig gar nicht markiert.
Ein Brennpunkt der Löscharbeiten ist allerdings weiterhin das Kernforschungszentrum in der gesperrten Stadt Sarow (Arsamas-16) im Gebiet Nischni Nowgorod, so ein Sprecher des Ministeriums heute. Dort - etwa 400 Kilometer östlich von Moskau - wird nach wie vor gegen zwei offene Brände gekämpft. Inzwischen seien dort aber alle radioaktiven Materialien evakuiert, so dass keine Strahlungs-Gefahr bestehen soll.
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Als besonders schwierig wird auch die Situation im Moskauer Gebiet eingestuft, wo vor allem schwer zu löschende Torfböden brennen insgesamt an 46 Stellen. Von dort kommt in erster Linie der beißende Rauch, der heute wieder Moskau einhüllte.
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Erstmals meldete heute das Einsatzzentrum der Löschkräfte, dass mehr Brände gelöscht wurden als neu entstanden seien: 273 zu 243 lautete die Bilanz. Auch die Fläche der Brände ging leicht zurück: 558 Brandherde auf etwa 180.000 Hektar waren am Morgen bekannt.
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