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Der Schiri ein Arschloch? Ramsan Kadyrow sagt ihm das durch den Stadionlautsprecher. (Foto: Baltinfo) |
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Donnerstag, 21.03.2013
Kadyrows Schimpftirade im Stadion Grosny darf alles?Moskau. Nach einem Wutausbruch von Tschetschenien-Präsident Kadyrow im Stadion muss sein Verein Terek Grosny Strafe zahlen und auf neutralem Boden spielen. Warum passieren solche Dinge mit unschöner Regelmäßigkeit gerade hier?
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Dass die tschetschenische Hauptstadt Grosny ein heißes Pflaster ist, ist kein Geheimnis. Zum Glück sind die Kriegszeiten dort Vergangenheit, die Sitten bleiben aber rau. Auch und gerade beim Fußball. Aktuelles Beispiel: am letzten Wochenende wurde der Schiedsrichter der Begegnung Terek-Rubin über Stadionlautsprecher übel beleidigt.
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Der Schimpfspecht heißt Kadyrow
Wie sich herausstellte, war der Schimpfspecht niemand anders als das tschetschenische Staatsoberhaupt Ramsan Kadyrow, der als Ehrenpräsident von Terek Grosny den Club als so etwas wie seinen Privatbesitz und sich als wichtigsten Fan versteht.
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Kurz vor Ende der Begegnung, die 0:0 ausging, schrie er durchs Stadionmikrofon in Richtung Schiedsrichter Michail Wilkow: Verkäuflicher Schiri! Arschloch!. Kadyrow hatte die zweite gelbe Karte gegen einen seinen Spieler nicht behagt.
Stadionsprecher in der Präsidentenloge
Nach dem Spiel war er unerlaubt in die Schiedsrichterkabine gegangen und hatte seine Unterhaltung mit dem Referee dort fortgesetzt. Wegen Nichteinhaltung der Sicherheitsbestimmungen im Stadion und Verletzung der Veranstaltungsregeln muss Terek nun 200.000 Rubel Strafe zahlen (5.000 Euro) und das nächste Heimspiel auf neutralem Boden austragen.
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Neutrale Beobachter mögen sich fragen, wie Kadyrow Zugang zur Stadionsprechanlage bekommen hat. Ganz einfach: Der Sprecher und sein Mikrofon waren während des Spiels in der VIP-Loge. Statt neutraler Ansagen waren über den Äther über die gesamten 90 Minuten immer wieder anfeuernde Ausrufe für Terek abgegeben worden.
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Bei Nichtantritt saftige Geldstrafe
Nach dem skandalösen Zwischenfall hatte Kadyrow sich bei den Fans für seine Ungehaltenheit entschuldigt, seine Einschätzung der Schiedsrichterleistung aber nicht zurückgenommen. Jetzt empfiehlt er gar, beim nächsten Spiel (am 31. März gegen Zenit St. Petersburg, möglicherweise in Machatschkala) gar nicht erst anzutreten.
Das könnte allerdings ernstere Folgen haben: das Reglement sieht dafür eine technische Niederlage (0:3) und eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Rubel vor (37.500 Euro). Aber mal etwas böse kommentiert: das zahlt Kadyrow, der Besitzer von Luxusvillen und Luxusschlitten jeder Art, mit links aus der Kaffeekasse
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Mit zweierlei Maß gemessen?
Das arrogante Gehabe des tschetschenischen Machthabers sei dahingestellt, wichtiger ist etwas anderes: Terek Grosny kommt bei solchen Regelverletzungen seit Jahren stets mit einem blauen Auge davon. Die Frage stellt sich: warum?
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Im April und im August 2008 waren Schiedsrichter bedroht worden. Im November 2011 wurde ein gegnerischer Spieler nach Ende der Begegnung krankenhausreif geschlagen. Jedes Mal fiel die Strafe für Terek Grosny relativ mild aus.
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Spielt hier vielleicht der Sonderstatus der Kaukasus-Republiken im Allgemeinen und Tschetscheniens im Besonderen eine Rolle? Die Moskauer Politik heißt Befriedigung durch Milliarden-Geldspritzen. Und im Sport darf man sich dann eben auch mehr erlauben als die anderen.
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