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Grenzpfahl der von Moldawien abtrünnigen Republik Transnistrien (Foto: newsru) |
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Montag, 29.06.2015
Transnistrien: Lunte an neuen altem PulverfassMoskau/Tiraspol. In Transnistrien droht die Außenministerin Nina Schtanski mit Kontaktabbruch zu Moldawien und dem Stopp aller Verhandlungen. Nach der Blockade der Region ist eine Gewalteskalation im Bereich des Möglichen.
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Während im ostukrainischen Donbass-Gebiet erneut die Gewalt über die Diplomatie gesiegt hat, brauen sich auch über der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien dunkle Wolken zusammen. Die Spannungen um die prorussische an der Südflanke der Ukraine gelegene Region haben deutlich zugenommen. Die Rhetorik nicht nur in Chisinau und Tiraspol, sondern auch in Kiew und Moskau wurde deutlich aggressiver.
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Die ukrainische Führung hat den Nachschub des legal stationierten russischen Militärkontingents in die Region blockiert. Russlands Vizepremier Dmitri Rogosin erklärte, man werde Transnistrien nie im Stich lassen. Außenminister Sergej Lawrow warnte: Sollte sich Moldawien der Nato annähern, werde Russland die Souveränität der abtrünnigen Region anerkennen.
Suche nach Anzeichen von Schwäche
Kriegstreiber beider Seiten sehen in Transnistrien die Chance der Gegenpartei eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Kiew setzt mit seiner Blockade darauf, Moskau durch erhöhten Ressourceneinsatz zur Unterstützung seines kleinen Militärkontingents in Transnistrien zu schwächen oder Moskau gar zu einem demütigenden Rückzug zu zwingen.
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In Moskau ist der Traum von einer Ausbreitung der russischen Welt bis an den Dnjestr in revanchistischen Kreisen weiter durchaus lebendig. "Neurussland"-Enthusiasten verlangen auch nach der Region Odessa. Von Transnistrien ist es bis dahin ein Katzensprung.
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Zivilisten in Geiselhaft
Der Preis dieser Planspiele ist hoch: Im Donbass haben Panzer und Artillerie das Leben tausender Menschen vernichtet. Wer eine neue Lunte in einem nahegelegenen Krisenherd zündet, nimmt nicht nur weitere unschuldige Zivilisten in Geiselhaft, sondern droht auch, einen Flächenbrand in ganz Europa auszulösen.
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Die EU kann daran kein Interesse haben. Deeskalation und Diplomatie sind gefragt - vor Ausbruch eines möglichen bewaffneten Konflikts. Ein Feuer zu verhindern ist leichter, als es zu löschen.
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