Montag, 31.10.2011
Soldat nach 11 Jahren Sklaverei der Desertion angeklagtSaratow. Ein Wehrdienstleistender, der elf Jahre als Arbeitssklave in Dagestan festgehalten wurde, muss sich vor Gericht wegen Desertion verantworten. Das russische Komitee der Soldatenmütter schlägt Alarm.
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Der heute 28-jährige Andrej Popow behauptet, er sei vor elf Jahren aus seiner Armee-Einheit im Gebiet Saratow entführt und nach Dagestan verschleppt worden, wo er zur Arbeit in einer Fabrik gezwungen wurde. Mit anderen Worten: Er musste Sklavenarbeit verrichten.
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Erst im Sommer 2011 war ihm die Flucht gelungen; er kehrte in seine Heimatstadt an der Wolga zurück und stellte sich freiwillig der Polizei. Daraufhin wurde er festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt. Kurze Zeit später wurde er zur Ableistung seines Restwehrdienstes in eine Raketeneinheit geschickt.
Eine psychiatrische Expertise erwies, dass Popow im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Jetzt soll er wegen Desertion vor Gericht gestellt werden.
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Lidija Swiridowa vom Regional-Komitee der Menschenrechtsorganisation Soldatenmütter reagiert empört: Unseren Mächtigen fällt es viel leichter, einen Unschuldigen einzusperren als zuzugeben, dass es auf dem Gebiet der Russischen Föderation Sklavenarbeit gibt.
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