Freitag, 28.10.2011
Manegeplatz-Randale: Saftige Haftstrafen für AnstifterMoskau. Vier mutmaßliche Anstifter der Ausschreitungen auf dem Moskauer Manegeplatz letzten Dezember sind heute zu bis zu 5,5 Jahren Straflager verurteilt worden. Sie gehören der verbotenen Partei Anderes Russland an.
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Zur Urteilsverkündung in einem Moskauer Stadtbezirksgericht wurden starke Polizeikräfte mobilisiert, teilt Interfax mit. Der Platz vor dem Gebäude war abgesperrt, auch im Saal waren Polizisten anwesend. Vor der Sitzung wurde der Saal mit Spürhunden untersucht.
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Die längste Strafe muss der Weißrusse Igor Beresjuk absitzen er bekommt 5,5 Jahre für Anstiftung zu Massenunruhen, Erregung von Hass und Feindschaft, Gewaltanwendung gegen die Polizei und Verleitung von Minderjährigen zu Rechtsvergehen.
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Die drei anderen Aktivisten bekommen drei, zweieinhalb und zwei Jahre Haft in einer Strafkolonie. Leonid Panin kommt mit zwei Jahren am glimpflichsten davon, weil er die Ermittlungen unterstützte und sich bei dem Polizisten der Sondertruppe OMON entschuldigte, den er am 11. Dezember 2010 angegriffen hatte.
Als Zeuge der Verteidigung war im Laufe des Prozesses der durch seine skandalösen Aktionen bekannte Eduard Limonow aufgetreten, der der nicht registrierten Partei Anderes Russland vorsteht. Er hatte den Prozess als Nonsens bezeichnet. Gerichtlich belangt werden übrigens nur Mitglieder von Anderes Russland.
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Zu den Ausschreitungen war es nach einer Gedenkkundgebung für Jegor Swiridow, einen von Kaukasiern ermordeten Fan des FC Spartak, gekommen. Etwa 5.000 Fans und Nationalisten hatten sich auf dem Manege-Platz direkt am Kreml eine Schlacht mit der Polizei geliefert.
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Der Prozess gegen Swiridows Mörder ist übrigens auch gerade erst zu Ende gegangen. Der Täter ist zu 20 Jahren Straflager verurteilt worden; die fünf Mittäter kommen mit jeweils fünf Jahren davon.
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