Dienstag, 17.05.2011
Berufungsverhandlung gegen Chodorkowski verschobenMoskau. Der Start für den Berufungsprozess im Fall Chodorkowski ist um eine Woche verschoben worden. Der Richter begründete die Verlegung mit Zeitnot, die Verteidigung sieht politische Motive: Medwedew solle nicht diskreditiert werden.
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Am 30. Dezember hatte das Bezirksgericht Chamownitschi in Moskau Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski und seinen Stellvertreter Platon Lebedew zu jeweils 14 Jahren Haft verurteilt, wobei die bislang abgesessene Frist von acht Jahren angerechnet wird.
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Der Richter folgte folgte damals mit seinem Urteil wegen "Diebstahls in großem Umfang" genau der Strafforderung der Anklage. Deren Ausführungen hatte er zuvor in seinem vier Tage dauernden Urteilsspruch oft wortwörtlich wiederholt.
Die Verteidigung hatte Berufung eingelegt, das Verfahren sollte eigentlich am Dienstag beginnen. Die beiden Angeklagten wurden bereits nach Moskau verbracht.
Doch der Vorsitzende Richter des Moskauer Stadtgerichts Wladimir Usow hat den Berufungsprozess nun verschoben, da er sich eigenen Angaben nach noch nicht mit den zusätzlichen Beschwerdematerialien der Verteidigung befassen konnte.
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Chodorkowskis Verteidiger Juri Schmidt vermutet freilich ein weiteres Motiv: "Morgen gibt der Präsident eine Pressekonferenz, auf der ihm unangenehme Fragen gestellt werden können", sagte Schmidt. Man wolle vermeiden, dass der Prozess gegen Chodorkowski in dem Moment beginne, wo Medwedew einen so wichtigen öffentlichen Auftritt habe.
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