Dienstag, 24.05.2011
Berufungsverfahren gegen Chodorkowski hat begonnenMoskau. Mit einer Woche Verspätung hat das Berufungsverfahren gegen Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski und seinen Stellvertreter Platon Lebedew begonnen. Die beiden wurden im Dezember zu einer 14-jährigen Haftstrafe verurteilt.
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Eigentlich sollte die Berufungsverhandlung bereits in der vergangenen Woche vor dem Moskauer Stadtgericht beginnen, wurde aber dann vertagt, weil der Richter sich nicht mit der Beschwerde der Verteidigung vertraut machen konnte, wie es offiziell zur Begründung hieß.
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"Die Absurdität der Anklage und des Urteils sind offensichtlich. Es gibt genügend Widersprüche, um den Fall wegen eines fehlenden Straftatbestands zu schließen", erklärte Michail Chodorkowski. Es sei nicht möglich, dass er Yukos bestohlen habe, wenn der Konzern anschließend aus dem angeblich gestohlenen Gewinnsteuern gezahlt habe.
Bestohlene erzielen aus dem Diebstahl keinen Gewinn und müssen folglich auch keine Gewinnsteuer dafür zahlen, führte Chodorkowski aus.
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Persönlich habe er nichts gegen den Richter Viktor Danilkin, der ihn im Dezember zu 14 Jahren Haft verurteilt habe: "Er ist ein ziemlich anständiger Mensch, aber er kann dem Druck des Systems nicht widerstehen", erklärte Chodorkowski.
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Zur Erinnerung: Chodorkowski und Platon Lebedew haben eine Klage gegen Danilkin wegen Rechtsbeugung eingereicht, nachdem eine Mitarbeiterin des Gerichts in einem Interview erklärte, der Richter habe das Urteil nicht selbst gefällt, sondern es sei ihm "von oben" diktiert und vorgegeben worden.
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