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Der weißrussische Rubel musste massiv abgewertet werden (Foto: Vesti) |
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Dienstag, 24.05.2011
Minsk wertet weißrussischen Rubel um die Hälfte abMinsk. Am Schwarzmarkt war er schon lange wertlos, nun hat auch die Nationalbank in Minsk den weißrussischen Rubel offiziell abgewertet. Nun drohen massive Preiserhöhungen, der Benzinpreis ist schon abgehoben.
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Trotz aller Versicherungen von Präsident Alexander Lukaschenko, die weißrussische Wirtschaft sei intakt und der Rubel stabil, am Ende hielt die Nationalbank dem Druck nicht mehr stand: Der offizielle Kurs des weißrussischen Rubels gegenüber einem Währungskorb aus Euro, USD und (russischem) Rubel ist im Vergleich zum Vortag um 54,4 Prozent gesunken, im Vergleich zum Jahresende 2010 gar um 71,6 Prozent.
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Abwertung um 50 Prozent reicht dem Schwarzmarkt nicht
Für einen Euro gibt es nun auch offiziell 6.914,82 weißrussische Rubel, für einen US-Dollar 4.930 Rubel. Am Schwarzmarkt ist der Wert des weißrussischen Rubels allerdings noch deutlich darunter. So wird auf der Webseite prokopi.ch der Euro mit Werten zwischen 9.130 (bei Kauf) und 8.341 (beim Verkauf) gehandelt.
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Damit ist der wochenlange Kampf um die Landeswährung für Präsident Lukaschenko trotz einem versprochenen Milliardenkredit aus Moskau verloren gegangen. Lukaschenko selbst ist übrigens derzeit nicht im Land, sondern hält sich zu einem dreitägigen Besuch in Kasachstan auf.
Stärkste Abwertung des weißrussischen Rubels seit zehn Jahren
Es ist die stärkste Abwertung des weißrussischen Rubels innerhalb der letzten zehn Jahre. Selbst auf dem Höhepunkt der Krise Anfang 2009 verlor der Rubel nur 20 Prozent in einem einmaligen Abwertungsschritt der Nationalbank.
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Die Folgen der Abwertung dürften massive Preissteigerungen sein: Schon am Dienstag sind die Benzinpreise um 20 Prozent in die Höhe geschnellt. Auch andere Importwaren werden sich verteuern.
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Warenknappheit im Land
Andererseits war die massive Abwertung nötig, um überhaupt noch Waren für den weißrussischen Rubel zu bekommen. In den letzten Wochen haben Importeure im Ausland kaum noch etwas für ihre Währung bekommen. Im Land hingegen bildeten sich Schlangen vor den Geschäften mit Waren täglichen Bedarfs.
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Salz und Zucker wurden als Absicherung gegen die Abwertung gehortet. Importwaren wie Shampoos oder Deos wurden knapp, die Regale leerten sich merklich.
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Währungs- und Wirtschaftskrise bedroht auch Lukaschenko
Weißrussland muss nun hoffen, dass der massive und schmerzliche Schnitt die Abwärtsspirale der Landeswährung stoppt. Setzt sich der freie Fall des weißrussischen Rubels fort, dürfte auch die Zukunft von Präsident Alexander Lukaschenko unsicher sein.
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Zwar konnte der sich bei den letzten Wahlen im Dezember offiziell 80 Prozent der Stimmen sichern, doch die anschließenden brutal niedergeschlagenen Proteste zeigten, dass es Unzufriedenheit gegen das Regime gibt. Noch hat der Staatschef die Mehrheit der Bevölkerung wohl auf seiner Seite, doch eine Wirtschaftskrise könnte zum Katalysator einer umfassenden politischen Krise in Weißrussland werden.
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