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Der bisher erfolgreichste Moskauer Flughafen ist Moskau Domodedowo (Foto: Archiv) |
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Montag, 23.05.2011
Übernahme: Ex-Kremlbeamter kauft Flughafen für 1 Mrd USDMoskau. Der russische Ex-Energieminister und Ex-Präsidentenberater Igor Jussufow will Aktien des Moskauer Flughafen Domodedowo für insgesamt eine Milliarde Dollar kaufen - mit Bankkrediten. Eigentlich sollte er den Streit zwischen Flughafeneignern und Kreml schlichten.
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Der modernste und effektivste Moskauer Flughafen Moskau-Domodedowo war schon seit Jahren Objekt der Begierde, besonders weil eine internationale Airline nach der anderen von Scheremetjewo oder Wnukowo nach Domodedowo umzog.
Nach einem tagelangen Stromausfall im Dezember 2010 und dem blutigen Terroranschlag im Januar 2011 warf sich auch Präsident Dmitri Medwedew in das Getümmel.
Medwedew beschuldigte das Flughafenmanagement, für Sicherheitsmängel verantwortlich zu sein, die tatsächlich in der Kompetenz des Innenministeriums und des FSB lagen. Medwedew forderte damals auch Aufklärung, wem der Flughafen eigentlich gehöre.
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Kremlbeamter ist bereit, ein Aktienkontrollpaket zu übernehmen
Igor Jussufow soll sich nun als Vermittler zwischen den jetzigen Flughafeneignern und dem Kreml angeboten haben, berichtet die Wirtschaftszeitung "Wedomosti" heute. Jussufow sei zu diesem Zwecke auch bereit, ein Aktienpaket von über 25% zum Preis von einer Milliarde Dollar zu erwerben.
Jussufow führe darüber bereits Verhandlungen mit dem Domodedowo-Aufsichtsratsvorsitzenden Valeri Kogan einerseits - und einigen Moskauer Banken andererseits, die er für die Finanzierung gewinnen will.
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Jussufow sei "der geborene Vermittler und Friedensstfiter", kommentiert das Blatt. "Konfliktregelung mit Nutzen für sich selbst ist beinahe schon sein Beruf."
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In die Schlagzeilen geraten war der Ex-Energieminister Jussufow im März 2011, als er von Präsident Medwedew als "Sonderbeauftragter des Präsidenten für internationale Energiewirtschaftliche Zusammenarbeit" gefeuert worden war.
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Anlass für die Entlassung war im März, dass Jussufow im Auftrag des Kremls den Erwerb eines Aktienpaketes der umstrittenen "Bank Moskwy" durch die staatliche Aussenhandelsbank VTB einleiten sollte - aber stattdessen Insiderinformationen an seinen eigenen Sohn weitergab.
Jussufow senior und Jussufow junior - ein effektives Familienunternehmen
Jussufow junior konnte daraufhin das Sahnestück der Moskauer Finanzwelt der VTB wegschnappen, finanziert mit Hilfe eines Kredites der "Bank Moskwy" selbst in Höhe von 1,1 Milliarden USD. Mit dem Deal wurde auch Ex-Bankchef Borodin, der beim Kreml in Ungnade gefallen war, entschuldet, aus dem Verkehr und der Schusslinie gezogen. Als Sicherheit hinterlegte Jussufow junior die WADAN-Werften/Nordic Yards in Rostock, die ihm 2009 zugefallen waren.
Die Entlassung aus dem Kreml scheint Jussufow senior, den Spezialisten für knifflige Geschäfte, aber nicht gebremst, sondern eher noch beflügelt zu haben.
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Feindliche Übernahme als Sonderform der Konfliktregelung
Die Eigentumsverhältnisse beim Flughafen Moskau-Domodedowo sind bisher ausgesprochen verworren und vernebelt. Hiess es jahrelang, der Flughafen sei im Besitz einer unbekannten "Investorengruppe" um Valeri Kogan herum, teilte der russische Rechnungshof überraschend mit, der Flughafen gehöre der Zypriotischen Gesellschaft Hacienda Investments Limited.
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Diese wiederum gehöre zu 100 Prozent dem Vorstandsvorsitzenden des Flughafens, Dmitri Kamenschtschik.
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Allerdings soll es in Russland vorkommen, dass die offiziellen und nominellen Eigner gar nicht die wirklichen Besitzer sind.
Das macht Geschäfte in Russland so interessant, besonders, wenn der Kreml auch noch daran beteiligt ist.
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