Dienstag, 17.05.2011
Chodorkowski fordert Verfahren gegen seinen RichterMoskau. Michail Chodorkowski und Platon Lebedew haben in einem Brief an die Ermittlungsbehörde und die Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Richter gefordert, der die beiden Ex-Oligarchen im Dezember verurteilt hat.
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Neben Richter Viktor Danilkin sollten auch die an dem Prozess beteiligten Staatsanwälte zur Rechenschaft gezogen werden, schreiben die beiden ehemaligen Yukos-Inhaber in dem offenen Brief, der auch an Präsident Dmitri Medwedew und den Menschenrechtsbeauftragten Wladimir Lukin ging.
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Die beiden zu 14 Jahren Haft verurteilten Magnaten verweisen darauf, dass Informationen aufgetaucht seien, wonach Richter Danilkin sein Urteil nicht eigenständig geschrieben und gefällt habe, sondern gezwungen worden sei, ein ungerechtfertigtes hartes Urteil zu fällen.
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Dies hatte unter anderem die inzwischen entlassene Pressesprecherin des Gerichts öffentlich erklärt. Die russischen Justizbehörden demetiereten die Vorwürfe entschieden.
Michail Chodorkowski und Platon Lebedew bezeichnen sich als Opfer einer organisierten Verbrechergruppe von Amtsträgern, die unter dem Deckmantel gerichtlicher Prozeduren und mittels Fälschungen, Täuschungen und dem Fällen von bewusst rechtswidrigen Gerichtsentscheidungen mit ihnen abgerechnet habe.
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Das eigentlich für heute angesetzte Berufungsverfahren gegen das Urteil im Zweiten Chodorkowski-Prozess wurde überraschend um eine Woche verschoben.
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Unterdessen hat sich im Internet eine Initiativgruppe gebildet, die Chodorkowski als Präsidentschaftskandidat vorschlagen möchte.
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Die Zentrale Wahlkommission bezeichnete dies heute als PR-Aktion, da das russische Wahlrecht verurteilten Häftlingen kein passives Wahlrecht zugesteht.
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