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Samuel Eto o wird wahrscheinlich als nächster - vom großen kaukasischen Geld gelockt - in Russland kicken. (Foto: vesti.ru) |
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Montag, 22.08.2011
Millionenangriff aus dem Kaukasus: Eto-o zu AnschiMoskau. Anschi Machatschkala aus der Konfliktrepublik Dagestan will den russischen Fußballthron erobern. Weltstar Eto'o soll kommen - noch ist der Wechsel aber nicht perfekt. Dem Verein schlägt Hass entgegen.
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Diesen Hass hatte Fußball-Nationalspieler Juri Schirkow nicht erwartet. Eben erst war der 28-Jährige vom FC Chelsea zurück nach Russland gewechselt zu Anschi Machatschkala, dem aufstrebenden Verein aus der Konfliktrepublik Dagestan im Nordkaukasus.
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Da pfiffen ihn beim Länderspiel jüngst in Moskau gegen Serbien Zehntausende Fans bei jedem Ballkontakt gellend aus. Sie werfen Schirkow vor, sich an einen Club aus dem verhassten Kaukasus verkauft zu haben, der obendrein dem windigen Milliardär Sulejman Kerimow gehört. Zahlreiche russische Fußballfans sind Rechtsextremisten und Rassisten.
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Fanboykott von Spielen gegen kaukasische Mannschaften
«Ich weiß aus einer gewissen Zeit auf Schalke, wie es ist, von eigenen Fans ausgepfiffen zu werden. Das tut weh», sagte Stürmer Kevin Kuranyi von Dynamo Moskau der Nachrichtenagentur dpa. Schirkow müsse mit guter Leistung die Antwort auf dem Platz geben. Doch das ist wohl einfacher gesagt als getan.
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«Viele Moskauer Fans boykottieren die Heimspiele ihrer Mannschaften gegen Teams aus dem Kaukasus», erklärt der Moskauer Sportjournalist Igor Schweitzer. «Sie protestieren damit gegen die Eingliederung dieser Vereine in die erste Liga.» Als Anschi am vergangenen Sonntag bei Spartak Moskau antrat, drückten sogar die verfeindeten Fans von Dynamo oder ZSKA Moskau dem Hauptstadtrivalen die Daumen.
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Anschi rüstet auf
Doch die russischen Fans müssen sich vermutlich an häufige Auftritte der insgesamt drei Kaukasus-Teams in der Premier Liga gewöhnen einer Region, in der fast täglich Islamisten mit Attentaten eine blutige Spur ziehen.
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Vor allem Anschi rüstet rasch auf. Bereits zum Saisonbeginn im März kam der brasilianische Altstar Roberto Carlos. Dann folgte Schirkow und nun steht mit Samuel Eto'o ein Topstürmer kurz vor dem Wechsel. Angebliche Kosten: 30 Millionen Euro Ablöse an Inter Mailand und sagenhafte 20 Millionen Euro Jahresgehalt. Nur Ronaldo von Real bekommt mehr Geld.
Doch damit nicht genug. Längst hat der Club seine Fühler etwa in die Bundesliga ausgestreckt. In russischen Medien kochen fast täglich Gerüchte hoch, der Emporkömmling aus dem Kaukasus verhandele mit breiter Brust etwa mit Bayern Münchens Star Arjen Robben oder Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk.
Er soll nun auch angeblich 12 Millionen Euro für Raúl von Schalke 04 bieten. Der Spanier allerdings verkündete gerade erst seinen Verbleib in Deutschland.
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Geld spielt keine Rolle
Geld spielt für Anschi keine Rolle. Seit einigen Monaten ist Oligarch Kerimow Präsident des Clubs, den es erst seit 20 Jahren gibt. Der Milliardär stammt selbst aus Dagestan und pumpt wohl mit Unterstützung aus dem Kreml Hunderte Millionen Euro in die strukturschwache Region. Nun unterstützt er den Lokalverein Anschi mit Millionen aus seiner Privatschatulle.
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Anschi will schon in wenigen Jahren die Traditionsvereine aus Moskau und St. Petersburg abhängen und Russlands Fußballthron erobern. Dazu gehören Stars aus aller Welt, aber auch ein neues Stadion. Für angeblich 200 Millionen Euro lässt Kerimow in Machatschkala der dagestanischen Hauptstadt ein Stadion bauen, das internationalen Standards gerecht wird.
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Der sportliche Erfolg derzeit steht Anschi auf Rang vier soll für Ablenkung sorgen in einer Gegend, in der nicht nur immense Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit herrschen. Vor allem Terroranschläge sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Fast täglich liefern sich Sicherheitskräfte und Islamisten Gefechte oft mitten in Machatschkala.
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Aus Sicherheitsgründen leben die Anschi-Stars gar nicht in Dagestan, sondern im gut zwei Flugstunden entfernten Moskau. In einem Vorort der russischen Hauptstadt wird trainiert. Nur zu den Heimspielen muss das Team von Trainer Gadschi Gadschijew nach Mahatschkala einreisen.
(Benedikt Imhoff, dpa)
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