Freitag, 01.06.2012
Russischer Frachter bringt erneut Waffen nach SyrienTartus/Syrien. Im syrischen Hafen Tartus hat nach Angaben von Menschenrechtlern ein russisches Schiff eine Lieferung Waffen für das syrische Regime gelöscht. Verboten ist das nicht - aber in der westlichen Welt ist man trotzdem über Moskau erzürnt.
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Die "Professor Kazman" hat nach Darstellung der Menschenrechtsorganisation Human Rights First bereits am 26. Mai in Tartus angelegt. An diesem Tag war bei dem Schiff der AIS-Sender abgeschaltet, der es es erlaubt, über Satellit den Standort von Schiffen zu verfolgen.
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Bereits einen Tag später fuhr der zur St. Petersburger Nordwest-Reederei gehörende Frachter wieder mit AIS-Signal und Kurs auf Piräus durch die Meerenge zwischen der Türkei und Zypern.
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Welche Art von Waffen das Schiff an Bord hatte, blieb dabei unklar. Kremlnahe russische Militärexperten erklären, es müsste sich um großkalibriges Militärgerät handeln, dass gemäß bestehender Verträge aus Russland an Syrien geliefert werde. Diese Waffen dienten "ausschließlich" der nationalen Selbstverteidigung und seien zur Unterdrückung von Aufständischen oder Demonstranten nicht geeignet.
Anfang 2011 hatte Syrien in Russland Waffensysteme im Wert von 4 Mrd. Dollar bestellt, die nun je nach Eingang der Zahlungen ausgeliefert würden.
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Das russische Außenministerium verweigerte einen Kommentar, da man angeblich nicht wisse, welche Fracht das fragliche Schiff nach Syrien gebracht haben soll.
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Susan Rice, die US-Botschafterin bei den Verienten Nationen, bezeichnete die russische Waffenlieferung an Syrien als "verurteilungswürdig". Sie erklärte aber auch, dass nach der gegenwärtigen Rechtslage Russland damit nichts Verbotenes täte.
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Die Vetomächte Russland und China haben sich bisher im UN-Sicherheitsrat gegen ein Waffenembargo gegen Syrien gestellt, wo das Regime immer wieder auch mit militärischer Gewalt gegen oppositionelle Gruppen vorgeht und dabei auch die Zivilbevölkerung nicht schont.
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