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Wladimir Potanin hat nicht nur viel Geld, sondern auch eine Meinung zum russischen Fußball. (Foto: vesti.kz) |
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Mittwoch, 04.07.2012
Oligarch Potanin: russ. Fußball braucht SystemänderungMoskau. Nach der Pleite der Nationalelf bei der Fußball-EM wird in Russland heftig über Gründe und Auswege diskutiert. Der sportbegeisterte Milliardär Potanin bescheinigt dem russischen Fußball systeminterne Fehler.
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Wladimir Potanin ist einer der reichsten Männer Russlands, kickt in der Freizeit gerne einmal selbst einen Ball und war einer der Initiatoren der Bewerbung für die Winterolympiade in Sotschi 2014. In einem Interview für die russische Sportseite championat.com spricht er über die Probleme und Aussichten des russischen Fußballs.
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Das System produziert keine starken Spieler
Laut Potanin hat Russland nur die Hälfte der drei Gruppenspiele in Polen auf gutem Niveau gespielt: Mit Beginn der zweiten Halbzeit gegen Polen hat die Mannschaft aufgehört zu spielen. Sie haben wohl den Zeitungen geglaubt, die uns von vornherein im Halbfinale sahen. Die Griechen waren da aber anderer Meinung.
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Nach diesem Turnier steht eine Verjüngung der Sbornaja an, denn viele Spieler haben die 30 schon überschritten. Potanin fragt sich: Wer wird nach ihrem Weggang spielen? Das russische Fußballsystem produziert keine starken Spieler und Vereine, und deshalb gibt es auch keine starke Nationalmannschaft.
Wenn keine oder nur ganz wenige Spieler nachwüchsen, habe das mit Fehlern im Mechanismus des russischen Fußballs zu tun. Es fehle die nötige Konkurrenz, und die Spieler würden zu teuer bezahlt: Nach den Budgets liegt unsere Meisterschaft auf dem 5. oder 6. Platz in Europa, nach den Ergebnissen aber am Ende der ersten Zehn.
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Das heißt nach Potanins Meinung: Die Clubs spielen ihr Potential nicht aus; in unserer Liga wachsen keine großen Meister heran. Die Nationalelf sei nur das Ende in dieser Kette systematischer Fehler im russischen Fußball.
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Wenig Zeit für WM-Vorbereitung
Sergej Furssenko, Ex-Leiter des russischen Fußballverbands, hatte seinerzeit stolz erklärt, Russland werde die Heim-WM 2018 gewinnen. Jetzt ist er seinen Job los, und die Realität zeigt, dass es ganz besonders in der Kinder- und Jugendarbeit immer noch horrende Mängel gibt.
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Wer immer sein Nachfolger wird die verbleibenden sechs Jahre bis zur Weltmeisterschaft im eigenen Land muss grundsätzliche Verbesserungen in der Heranbildung junger und fähiger Spieler bringen.
Ein Trainer für morgen
Derweil wird immer noch nach einem Nachfolger für Cheftrainer Dick Advocaat gesucht. Erst sollte der Neue noch vor Ende der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine vorgestellt werden, jetzt wird als Datum der 20. Juni gehandelt.
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Potanin wünscht sich einen Trainer für Morgen, denn die anstehende Aufgabe sei der Bau einer neuen Mannschaft, die Verjüngung des Kaders. Ob der Coach Russe oder Ausländer ist, sei dabei zweitrangig. Die Hauptsache sei ein Trainer der neuen Generation, der neuen Welle.
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So wie etwa Mourinho bei Chelsea, der mit Charisma und modernen wissenschaftlichen Methoden ein neues Kapitel im europäischen Fußball eingeleitet habe. Die Wahl eines Trainers ist auf jeden Fall keine Sache für Dilettanten, so Potanin zum Abschluss des Interviews.
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