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Fühlt sich Putin auf der Krim wie daheim? Beim russisch-ukrainischen Gipfel in Jalta fühlten sich die Gastgeberseite vom Kremlchef gekränkt (Foto: kremlin.ru) |
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Freitag, 13.07.2012
Ukrainischer Minister wirft Putin Taktlosigkeit vorKiew. Erst hat er russische Rocker besucht, dann den ukrainischen Präsidenten. Dies soll nicht der einzige Faux-pas gewesen sein, den Wladimir Putin sich gestern bei seinem Treffen mit Kollegen Viktor Janukowitsch geleistet haben soll.
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Viktor Baloga, der Katastrophenschutzminister der Ukraine, erhebt heute via Facebook Vorwürfe gegen Wladimir Putin und zweifelt an dessen guter diplomatischer Kinderstube: Das Verhalten des russischen Präsidenten habe die gastfreundlichen Ukrainer erschüttert, so Baloga.
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Stopover auf dem Weg zum Gipfel: Putin im Kreis der russische "Nachtwölfe" - gottesfürchtigen und vaterlandstreuen russischen Rockern (Foto: kremlin.ru) |
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Der erste Affront sei gewesen, dass Wladimir Putin auf der Fahrt von Sewastopol nach Jalta zum Treffen mit Amtskollegen Viktor Janukowitsch einen Zwischenhalt bei einem Sommercamp russisch-orthodoxer Rocker eingelegt habe.
Putin habe deshalb das zulässige Limit an Verspätung überschritten und auf diese Weise gezeigt, wo er die Prioritäten seines Besuches sieht, schimpfte Baloga.
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Ukrainische Etikette: Den Gastgeber unterbricht man nicht
Außerdem soll Putin seinen ukrainischen Kollegen in der Rede unterbrochen haben. Es ist nicht anständig sich einzumischen, wenn der Gastgeber spricht, erteilt der ukrainisch Minister dem Kreml Benimm-Nachhilfe.
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Er dachte wohl, das sei angemessen und klug, aber dieser Meinung waren bei weitem nicht alle, so der Teilnehmer der Regierungskonsulationen.
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Vom Anstand einmal abgesehen, sei das Treffen wenig produktiv gewesen, schrieb Baloga. Die russische Delagation habe keine neuen Ideen mitgebracht, sondern nur fettarme Vorschläge.
Immer die gleiche alte Leier mit dem Gas
In Sachen des Gaspreises für die Ukraine hätten die Russen nur ihre alten Aussagen wiederholt, wonach Russland die Ukraine schon durch einen vergünstigten Preis mit Milliarden von Dollar dotiere.
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Vielleicht wurde das für Nischni Tagil oder Wjatka (russische Städte, die Red.) gesagt, aber für Kiew ist das nicht interessant, sich das anzuhören. Kreml, leg doch mal eine neue Platte auf!, so der ebenfalls nicht gerade diplomatische öffentliche Kommentar des Ministers.
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Außer einer Einigung über den lange umstrittenen Grenzverlauf in der Straße von Kertsch erbrachte der gestrige Gipfel keinen nennenswerten Ergebnisse.
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Als schlechte Miene bei einem schlechten Spiel charakterisierte dann auch gegenüber der russischen Zeitung Kommersant ein ukrainisches Delegationsmitglied die Verhandlungsrunde.
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Walter Nothaft 11.10.2012 - 20:07
Mir gefällt die unkomplizierte Art von Putin
Also mir gefällt die hemdsärmelige Art von Putin ganz gut. Endlich einer, der nicht ständig nach der Etikette und sich nicht bei anderen Ländern einschleimt.
Russische Musiker sind allemal interessanter als ein ukrainischer Aparatschik.
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