Freitag, 11.05.2012
Ukrainische Naftogas will Gas in Deutschland kaufenKiew. Der ukrainische Staatskonzern Naftogas hat mit dem deutschen Energieversorger RWE einen Rahmenvertrag über den Kauf von Gas aus Deutschland abgeschlossen. Hintergrund ist der russisch-ukrainische Konflikt um den Gaspreis.
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"Im Mai 2012 haben die staatliche Naftogas Ukraine AG und RWE Supply & Trafding GmbH einen Rahmenvertrag über den Verkauf von Erdgas abgeschlossen. Die Vereinbarung schafft die juristischen Voraussetzungen für eine mögliche Gaslieferung vonseiten RWEs. Gleichzeitig enthält sie keine Verpflichtungen an beide Seiten, den Rohstoff zu kaufen oder zu verkaufen", teilte Naftogas mit.
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Preise und Umfang eventueller Lieferungen sollen später in einem Extra-Vertrag geregelt werden.
Kiew streitet mit Moskau seit geraumer Zeit über die Bedingungen russischer Gaslieferungen an die Ukraine. Der jetzt zwischen beiden Staaten geltende Vertrag wird von der ukrainischen Führung als "ungerecht" bezeichnet. Kiew muss einen höheren Gaspreis als die meisten europäischen Länder zahlen.
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Der Vertrag wurde 2009 geschlossen. Unterzeichnet hat ihn die damalige ukrainische Premierministerin Julia Timoschenko, die inzwischen deswegen in Haft sitzt. Die Kiewer Behörden werfen ihr Amtsmissbrauch vor.
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Allerdings beendete der Vertrag einen scharfen Konflikt zwischen beiden Seiten, von dem auch Europa in Mitleidenschaft gezogen wurde: Weil sich Russland und die Ukraine Ende 2008 nicht auf neue Bedingungen für Gaslieferungen einigen konnten, stellte Gazprom nach Jahresbeginn 2009 die Lieferungen an die Ukraine ein.
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Als Kiew sich daraufhin an den Transitlieferungen für Europa bediente, drehte Gazprom den Gashahn vollständig zu. Betroffen waren dadurch auch Gazprom-Kunden in Zentral- und Südosteuropa.
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