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Die Sonne scheint zwar schön, doch die Eisluft des Sibirien-Hochs erwärmen kann sie kaum (Foto: ld/.rufo) |
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Freitag, 03.02.2012
Kälte killt: Die Todesopferzahlen steigen rasantMoskau/Kiew. 101 Kältetote in der Ukraine und 64 in Russland, 2.500 Menschen kamen schon unterkühlt oder mit Erfrierungen in Krankenhäuser - so lautet heute die Bilanz des sibirischen Wetters in Osteuropa.
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Das europäische Russland hat nach Angaben des russischen Wetteramtes das Schlimmste schon überstanden, aber das bedeutet nicht, dass es jetzt mild wird: Am Wochenende und in der ersten Hälfte der nächsten Woche soll es weiterhin kräftigen Frost geben. Statt 12 bis 13 Grad werden die Temperaturen aber nur noch um 6 bis 8 Grad unter dem für die Jahreszeit Üblichen liegen.
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In der Ukraine sind im Laufe der letzten 24 Stunden wieder 38 Menschen der Kälte zum Opfer gefallen. Damit stieg die Zahl der Kältetoten seit dem Wochenende nach amtlicher Zählung auf 101.
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Russland meldet 64 Kältetote - vor allem Obdachlose
In Russland wurden heute vom Katastrophenschutz erstmals kumulierte Zahlen genannt: 64 Menschen hätten im Januar durch den Frost ihr Leben verloren. Wie viele es während des besonders eisigen Februar-Beginns waren, wurde nicht genannt.
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Katastrophenschutz-Minister Sergej Schoigu ordnete an, dass von seiner Behörde in allen Regionen Erste-Hilfe-Punkte und Essensausgaben für Obdachlose zu organisieren sind. Die meisten Kältetoten würden aus diesem Personenkreis kommen, so Schoigu.
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Die Nacht auf heute brachte in vielen Regionen im Westen und Zentrum Russlands Rekordkälte mit Werten von unter 30 Grad. Temperaturen im Bereich von 30 bis 33 Grad unter Null wurden auch in mehreren Regionen im Norden der Ukraine, in Weißrussland und im Baltikum gemessen. Im Osten des Gebietes Kaliningrad blieben gestern und heute viele Schulen geschlossen.
Wolgograd: Schnee blockiert Straßen
Im südrussischen Gebiet Wolgograd wurde heute für einige Landkreise Katastrophenalarm gegeben. Die Steppenregion kämpft nicht nur mit Kälte von unter 20 Grad, sondern auch mit heftigen Schneefällen, die auf Straßen Verwehungen von bis zu 3,50 Meter Höhe aufgehäuft haben.
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Hier musste bereits das Militär eingesetzt werden, um auf der Fernstraße zwischen Wolgograd und Saratow über 120 Fahrer aus ihren hoffnungslos eingeschneiten Autos zu befreien. 32 Personen hätten sich allerdings standhaft geweigert, ihre Fahrzeuge im Stich zu lassen.
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Demonstrationen finden trotz Frost statt
Ungeachtet der Kälte sollen am Samstag in mehreren Städten Russlands Demonstrationen von Putin-Gegnern für faire Wahlen stattfinden. Russlands oberster Amtsarzt warnte die Bürger davor, ohne wirklich angemessene Kleidung aus derartigen Gründen lange auf die Straße zu gehen.
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Die Veranstalter wollen ihre Kundgebungen wegen der zu erwartenden Tagestemperaturen von nur knapp über 20 Grad Kälte allerdings bewusst kurz halten.
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