Mittwoch, 04.04.2012
Gropius-Bau zeigt sowjetische Baumeister der RevolutionBerlin. Monumental und klassizistisch so wird sowjetische Architektur meist beschrieben. Die Berliner Ausstellung «Baumeister der Revolution. Sowjetische Kunst und Architektur 19151935» zeigt Beispiele ganz anderer Art.
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Diese avantgardistische Baukunst ist in Europa bisher nur wenig bekannt. Auch in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion seien die Namen der meisten Architekten heute weitgehend vergessen, heißt es in der Ankündigung der Ausstellungsmacher.
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Zu sehen sind Zeichnungen sowie historische und zeitgenössische Fotografien, die die Geschichte einzelner Bauwerke erzählen. Die Ausstellung öffnet an diesem Freitag und ist bis zum 9. Juli zu sehen.
Künstler der frühen Avantgarde wie El Lissitzky, Gustav Kluzis, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko und Wladimir Tatlin beschäftigten sich seit 1915 mit Fragen von Form, Raum und Materialien. Die Architekten Nikolai Ladowski, Wladimir Krinski, aber auch der Maler Rodtschenko machten erste Entwürfe für die Stadtplanung und für Kommune-Häuser.
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Architekten wie Wladimir Schuchow - der den filigranen Schabolowka-Radioturm in Moskau schuf -, Alexander Wesnin, Moisej Ginsburg und Konstantin Melnikow erfanden neue Formen und Bauweisen.
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Mit dem Aufbau der neuen sowjetischen Gesellschaft entstanden Arbeiterclubs, kollektive Wohnanlagen oder staatliche Großkaufhäuser und Partei- und Verwaltungsbauten. Kraftwerke und Industrieanlagen sollten dazu beitragen, das Land zu modernisieren.
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Mitte der 30er Jahre veränderte sich das politische Klima in der Sowjetunion massiv. Der Staat setzte fortan auf eine monumentale, sich am Klassizismus orientierende Bauweise. Die Avantgarde geriet in Vergessenheit.
(dpa)
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