Freitag, 06.04.2012
Gouverneur Schoigu: Hauptstadt nach Sibirien verlegenMoskau. Sergej Schoigu, der neue Gouverneur des Moskauer Gebietes rund um die russische Hauptstadt, hat sich für eine Verlegung der russischen Hauptstadt in eine sibirische Stadt ausgesprochen.
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Dies erklärte der ehemalige Katastrophenschutzminister heute in einem Radiointerview. Auf den Einwand von Journalisten, dass dann doch Moskau veröden würde, konterte Sergej Schoigu mit den Worten: Ist New York verödet? Die US-Metropole war allerdings nicht wie Moskau jahrhundertelang, sondern nur von 1788 bis 1790 Hauptstadt des Landes.
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Realer ist allerdings eine Verlegung der Hauptstadtfunktionen in das große Territorium im Südwesten Moskaus, das vom Moskauer Gebiet an die Stadt übergeben werden soll. Stichdatum für diese vom Kreml initiierte Grenzkorrektur ist der 1. Juli dieses Jahres.
Schoigu sagte, dass er dazu keine eindeutige Position habe. Man solle diese Frage noch einmal durcharbeiten, empfahl er. Besser wäre es, im Moskauer Umland die gleichen Bedingungen wie in Moskau zu schaffen.
Schoigu stammt aus der südsibirischen Republik Tuwa. Auch an der Spitze der Moskauer Stadtverwaltung steht mit Sergej Sobjanin ein Sibirjak. Er stammt aus dem Gebiet Tjumen.
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Beifall für den Vorschlag Schoigus kam von dem radikalen Oppositionspolitiker Eduard Limonow: Er trete schon seit 1994 für diese Idee ein, da sie eine Klammer zwischen Russlands europäischen und asiatischen Landesteil schaffen würde.
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Außerdem würde eine Verlegung der Hauptstadt in eine der Städte Südsibiriens die unsichtbare chinesische Expansion abschrecken, so Limonow.
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