Freitag, 23.03.2012
Moskauer Polizist erschießt Autofahrer wegen RemplerMoskau. Ein Moskauer Polizeibeamter wird beschuldigt, aus einem banalen Streit heraus auf einen Autofahrer geschossen zu haben. Das Opfer starb kurz darauf. Unter seinen Vorgesetzten rollen jetzt die Köpfe.
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Der Konflikt ereignete sich am 17. März auf der Pjatnitzkaja Chaussee: Ein Autofahrer touchierte bei einem Parkmanöver den Beamten, der zusammen mit seiner Frau zu Fuß unterwegs war.
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Nach einer gegenseitigen Beschimpfung zog der Polizist eine Pistole und schoss dem Autofahrer in die Brust. Dessen Ehefrau, die mit im Wagen gesessen hatte, versuchte noch, ihn ins Krankenhaus zu bringen, doch starb das Opfer während der Fahrt.
Nach vier Tagen hatten die Ermittler den Schützen ausfindig gemacht: Es handelt sich um einen 29 Jahre alten Polizisten des polizeieigenen Wachdienstes MOWO. Er wurde festgenommen.
Bei der Tatwaffe handelt es sich um eine uralte Pistole, die der Täter bei seinem Hobby gefunden haben will: Er beschäftigt sich mit Ausgrabungen auf Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs.
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Aufgrund der vorläufigen Ergebnisse interner Ermittlungen kündigte die Moskauer Polizeiverwaltung an, dass sowohl der Schütze wie auch dessen drei unmittelbare Vorgesetzte und der Personal-Chef der MOWO aus der Polizei entlassen werden sollen. Ein weiterer hochrangiger Beamter soll strafversetzt werden.
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Die russische Polizei kämpft schwer mit dem Ruf, trotz einer im letzten Jahr durchgeführten Reform samt Durchleuchtung des gesamten Mitarbeiterstabes weiterhin mit zu Gewalt und Kriminalität neigenden Personen durchsetzt zu sein.
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Besonders drastisch wird dies durch den aktuellen Flaschenfolter-Skandal in Tatarstan illustriert. In Kasan sollen Festgenommene mehrfach mit Gewalt und Foltermethoden zu Geständnissen gezwungen worden sein. Ein Mann starb an den Folgen der brutalen Verhörmethoden.
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