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24 Grad minus sind für das Gebiet Kaliningrad schon ziemlich heftig. Am Ural oder in Sibirien würde man sich über solche Wärme momentan sehr freuen. Besonders kältegeplagt ist gegenwärtig auch die Ukraine. (Foto: tp/.rufo) |
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Donnerstag, 02.02.2012
Eisige Kälte fordert erneut 20 Tote in der UkraineKiew/Moskau. Die Zahl der Erfrorenen ist in der Ukraine um 20 gestiegen. Damit starben an den Folgen des harten Winters bislang 63 Menschen. In Russland ist es ähnlich kalt, doch gibt es bislang keine Todesmeldungen.
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Bei Temperaturen von stellenweise minus 30 Grad Celsius in der Region um Kiew wurde die Lage immer dramatischer, wie ukrainische Medien am Donnerstag berichteten. Die meisten Kälteopfer waren Obdachlose.
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Wärmestuben für die Ärmsten
Nach Angaben des Zivilschutzministeriums wurden in den vergangenen sechs Tagen mehr als 900 Menschen wegen Erfrierungen und Unterkühlungen in Krankenhäuser gebracht. Die Zahl der Wärmestuben stieg auf mehr als 2000. Meteorologen sagten weiter Rekordkälte voraus.
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In der Ex-Sowjetrepublik leben viele Menschen unter ärmlichsten Bedingungen.Nach offiziellen Angaben gibt es rund 100.000 Obdachlose. Allerdings wird die Zahl inoffiziell mit 300.000 Menschen ohne Bleibe angegeben.
Sibiriens Frost ist daheim weniger gefährlich
Russland nimmt die Herrschaft des sibirischen Frostes hingegen relativ gelassen und routiniert. Meldungen über Kältetote gab es in den letzten Tagen nicht was aber auch nur bedeuten kann, dass die Behörden oder Krankenhäuser keine entsprechenden Angaben gegenüber der Presse machen.
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Erfrierungen sind allerdings auch in Russland dieser Tage ein häufiges Problem: In Kasan, der Hauptstadt Tatarstans wurden in den letzten zwei Wochen etwa 90 Patienten mit Erfrierungen von Körperteilen ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet die lokale Komsomolskaja Prawda. Über die Hälfte von ihnen seien betrunken gewesen und hätten deshalb die Gefahr durch die Kälte nicht richtig eingeschätzt.
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Schulen und Buslinien machen Kältepause
Vor allem im Westen und Süden Sibiriens schlossen gestern bei Temperaturen von unter 30 Grad in mehreren Regionen die Schulen und Kindergärten für einen Tag.
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Bei Nachttemperaturen im Bereich vom minus 40 Grad wurden in Zentralsibirien und Nordkasachstan zahlreiche Überland-Busverbindungen sicherheitshalber gestrichen.
Keine katastrophalen Ausfälle von Fernheizungssystemen
Im Unterschied zu früheren Jahren werden bei dieser Kältewelle in Russland keine Ausfälle von Zentralheizungssystemen gemeldet. Streckenweise scheint es doch eine Modernisierung der Infrastruktur in Russland gegeben zu haben - und sei es aus der Furcht mancher Lokalbürokraten, dass vor Kälte und Wut zitternde Bürger ihr Kreuz bei der Wahl an der falschen Stelle machen könnten.
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Ein Abflauen der extremen Kältewelle ist im Westen Russlands frühestens am Sonntag zu erwarten. Allerdings wird es weiterhin zwischen minus 15 und 25 Grad Frost haben.
(mit Material von dpa)
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