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Dr. Eisenfaust gab seine Antwort im Ring. Obwohl der Gegner trotz Oktoberfeststimmung ungewöhnlich kampfbetont auftrat (Foto: newsru.ua) |
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Montag, 20.02.2012
Klitschko und der Rüpel Frechheit siegt nicht immerMünchen. Während die Wintersportler im Freien dick eingepackt der Kälte trotzen, stehen sich in der der Olympiahalle zwei halbnackte Männer gegenüber. Keiner wollte fallen, Klitschko siegt nach Punkten.
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Das Hotel in München war ihm zu laut, da weilte er dann doch lieber beschaulich am Tegernsee. Und anstatt sich im Kraftraum zu quälen, geht er dann auch lieber mit den einheimischen Kindern zum Rodeln. Er ist schon ein lustiger Typ, dieser Derek Chisora. Wenn es nur nicht gerade um seinen Beruf, das Profiboxen, geht.
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Statt der gewohnten Verbalattacken im Vorfeld eines Boxkampfes bietet er lieber gleich Handfestes. Er, der sich schon vor Wochen Witali Klitschko als die schlimmste Pest vorstellte. Bei einem Pressetermin in München rutschte ihm die Hand aus und Chisora versetzte Klitschko seine erste Ohrfeige. Der gab sich cool, sah es einfach nur weibisch.
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Ein Rüpel, eine genervte Gattin und offene Kleider bis zum Nabel
Auch dem Klitschko-Bruder Wladimir blieb er nichts schuldig. Unmittelbar vor dem Kampf spuckte ihm der kleine Wüterich direkt ins Gesicht. Dessen Schwägerin Natalie findet Chisoras unrühmliches Gehabe mittlerweile eh nur noch widerlich.
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Auch sie sitzt auf den teuren Plätzen bei diesem Schaulaufen der Münchner Schickeria. Stars, Sternchen und ihre ganzen Adabeis, wie sie in München genannt werden, warten sehnsüchtig auf ihren Auftritt beim Sehen-und-gesehen-werden. Herrlichste Bedingungen verkündet der Veranstalter, will heißen, die Münchner Olympiahalle ist ausverkauft.
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Die Sprüche sind geklopft, die Show könnte eigentlich beginnen. Könnte, wenn der 28-jährige, in Simbabwe geborene Engländer endlich aus seiner Kabine käme. Tut er aber nicht und uns bleibt die Zeit, uns mit Witali Klitschkos Politikerkarriere zu befassen.
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Angehender Politiker vs. Giftzwerg
Genau wie sein russischer Box-Kollege Nikolaj Walujew will er sich ganz der Duma seines Landes widmen, nachdem er die Handschuhe an den Nagel gehängt hat. Als Erstes will Klitschko die Vetternwirtschaft bei der Vergabe der Bauaufträge für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in der Ukraine aufdecken. Kosten von ursprünglich kalkulierten 3,2 Mrd. Euro sind auf 11,5 Mrd. Euro angeschwollen.
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Derek Chisora hat sich nun doch noch entschlossen, in den Ring zu kommen. Ja er ist wirklich putzig. Sein Auftritt im Stile eines Darth Vaders passt irgendwie zur Jahreszeit Helau. Klitschko dagegen läutet AC/DCs Hells Bells und los gehts. Die Sympathien in München sind längst vergeben.
Der 40-jährige Grandseigneur des Schwergewichts, Boxer des Jahres 2011, gibt sich betont lässig. Dr. Eisenfaust wartet erst einmal ab. Chisora hingegen, der wollte Klitschko ja mit Ansage in der achten Runde auf die Bretter schicken, strampelt sich eins ab. Es bleiben ihm ja nur noch sieben Runden bis zu seinem Versprechen.
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Bierzeltboxen an Fasching auf höchstem Niveau
Ab der Dritten klapperts dann aber auch schon ganz ordentlich im Karton. Der kleine Giftzwerg zappelt permanent herum, weil er genau weiß, bleibt er stehen, fällt er um. Der Kiewer Stadtratsabgeordnete hat ganz schön an seinem Herausforderer zu arbeiten. Die 12.500 in der Halle begrüßen seine Konter mit frenetischem Jubel.
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Ende Januar bekam das boxende Brüderpaar Klitschko von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla den Karl-Valentin-Orden 2012 verliehen. Für ihr komödiantisches Talent wie es heißt. Chisora schaut derweil nicht gerade so aus, als fände er Klitschkos Prügel, die er sich gerade einfängt, besonders lustig.
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Der Lütte ist nissig! Obwohl er ungestüm scheinen mag, hat er seine Deckung gut im Griff. Aber er muss enorm lange Wege gehen, um den langen Armen Klitschkos nicht im Weg zu stehen. In seiner Achten versucht es der Giftzwerg mit Körpertreffern von hinten auf den Rücken seines Gegners.
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Die Erfahrung zählt
Hilft aber auch nichts. Ein alter Klitschko ist eben wie ein gereifter alter Wein, man muss den Mund nicht zu voll nehmen, um sein volles Bukett zu entfalten. Dennoch bringt ihn Chisora an seine Grenzen. Trotz seiner großen Klappe überrascht er, im Gegensatz zu seinen Vorgängern auf die Anwärterschaft für den Titel, auch boxerisch.
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Mittlerweile sind wir in der zehnten Runde angekommen und jeder schenkt jedem ein paar ein. Es sind ganz schön wilde Aktionen, die inzwischen die beiden da im Ring aufführen. Die Zeit drängt, die Treffer werden nun ungenau. Und dann ist endlich Schluss.
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Die Ringrichter beraten sich kurz, Chisora pöbelt weiter und die Olympiahalle kocht. Dann ist es amtlich: Witali Klitschko gewinnt einstimmig nach Punkten gegen Derek Chisora, der Weltmeistertitel bleibt in der Familie. Es war ein hartes Stück Arbeit, denn der Engländer hat sich wider Erwarten dann doch recht ordentlich verkauft.
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So sehen Sieger aus. Witali Klitschko trägt seinen Weltmeister-Gürtel weiterhin. (Foto: newsru.ua) |
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Ein Klitschko verliert einfach nicht
Er war ein sportlich guter Gegner, sagt Witali Klitschko, aber menschlich habe ich jeden Respekt vor ihm verloren! Das sieht auch sein Bruder so so richtig leiden kann ihn niemand, den eigentlich ganz lustigen Typen, der nur seine Klappe nicht halten kann, wenn es ums Geschäft geht.
Klitschko ist nunmehr seit 2003 ungeschlagen. Der Vorsitzende der ukrainischen Oppositionspartei Udar (Schlag) behält weiterhin seinen WBC-Gürtel, den auch schon die Boxlegende Muhammad Ali einst um den Bauch hatte. Ein Klitschko verliert halt eben einfach nicht. Chisora dagegen geht fürs Erste ins Gefängnis und nicht über Los, weil er nach dem Kampf noch David Haye verprügeln wollte. Allerdings war er da schon wieder in Zivil und das kam nicht gut an. Auch nicht beim Boxverband, der will ihn jetzt deswegen ausschließen.
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Es war ein durchaus unterhaltsamer Abend. Witali schaut müde aus, Natalie ist glücklich und wir sind heilfroh, dass nicht wir verprügelt wurden
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Normalerweise dient eine "Fortotschka" zum Lüften. Im Falle dieser Erdgeschosswohnung an der Uliza Mira in St. Petersburg bringt das technisch modifizierte Klappfensterchen aber Geld statt Frischluft herein - "für Futter für die Katzenfamilie", wie das Plakat erklärt. Den wohlgenährten Tieren ist jedenfalls die Aufmerksamkeit der Passanten gewiss. (Topfoto: Deeg/.rufo)
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