Freitag, 30.03.2012
Hüter des Petersburger Schatzes starb 1976 in ParisSt. Petersburg. Neue Details zum gestern bekannt gewordenen Schatzfund in St. Petersburg: In dem Geheimraum im Stadt-Palais der Adelssippe Naryschkin gefundene Dokumente verweisen auf einen Juristen und Husaren aus der Zarenleibwache, der den Schatz offenbar versteckte.
|
|
Zusammen mit den drei kompletten silbernen Tisch-Servicen der Naryschkins wurden auch zwei Dokumente gefunden. Eines ist ein Entlassungszeugnis einer Kaiserlichen Rechts-Schule aus dem Jahr 1908, das andere die Urkunde zur Verleihung des Weißer-Adler-Ordens aus dem Jahre 1915.
|
Beide Dokumente sind auf einen gewissen Sergej Somow ausgestellt. 1915 war er Oberleutnant der Husaren-Leibgarde seiner Kaiserlichen Majestät.
|
Von Somow ist bekannt, dass er nach der Revolution nach Frankreich emigrierte und dort zum nahen Umfeld des Großfürsten Wladimir Kirillowitsch gehörte und in mehreren russischen Emigranten-Zirkeln aktiv war. In den 1950er Jahren leitete er in Paris ein Museum der Husaren-Leibgarde des Zaren. Somow starb 1976 in Paris.
|
Wie fontanka.ru berichtet, war der 1917 versteckte Silberschatz sehr akkurat in Kisten und Tücher verpackt. Die Säcke, die die Pretiosen enthielten, seien dem Geruch nach mit Essig getränkt gewesen, was ein Verfärben des Silbers verhindert hätte. Das aus mehreren tausend Teilen bestehende Tafelsilber der Naryschkins hatte 95 Jahre lang in einem vergessenen Geheimraum unter dem Fußboden gelegen.
Entdeckt wurde es am Dienstag Abend, als Arbeiter der Restaurierungsfirma Intarsija den Holzboden in diesem Bereich aufstemmten.
|
Nach der Beendigung der Erfassung aller Fundstücke durch Antiquitäten-Experten der Polizei soll der Schatz amtlich beschlagnahmt werden. Dies bedeute aber kein erneutes Verschwinden der Wertsachen, sondern lediglich die Übernahme der Verantwortung für die Vollständigkeit und Unversehrtheit des Schatzes, betonten die Behörden.
|
Voraussichtlich wird er zur Aufbewahrung zunächst in ein geeignetes Petersburger Museum gebracht, wo der Fund dann auch ausgestellt werden soll. Auch ist die Rede davon, dass der Naryschkin-Schatz nach einer Restaurierung wieder in das Gebäude an der Tschaikowskaja uliza zurückkehren soll.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>