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Schon vor dem Spiel nahm die Polizei 20 Fans nach einer Massenschlägerei fest. Im Stadion ging der Konflikt weiter (Foto: TV) |
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Donnerstag, 27.09.2012
Fanrandale führen zu Spielabbruch bei Pokal-DerbyMoskau. Riesenskandal im russischen Fußball: Das Pokalspiel zwischen Kevin Kuranyis Fußballclub Dynamo und Zweitligist Torpedo Moskau musste wegen Fanausschreitungen abgebrochen werden. Nun drohen drastische Sanktionen.
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Es gibt Siege, die fühlen sich wie Niederlagen an. Freude dürfte jedenfalls bei Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi nach dem Spiel gegen Torpedo, das in der 50. Minute beim Stand von 2:1 für Dynamo abgebrochen wurde, nicht aufkommen. Nach dem Match, das von blutigen Auseinandersetzungen gekennzeichnet war, stehen alle Seiten als Verlierer dar.
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Straßenschlacht vor dem Spiel, Feuerwerk auf den Tribünen
Schon vor dem Spiel hatten sich Anhänger der beiden Traditionsvereine vor dem Stadion Straßenschlachten geliefert. Die Polizei nahm 20 Personen fest. Trotzdem wurde das Spiel kurz darauf angepfiffen.
Doch die Emotionen legten sich auch im Stadion nicht. Mehrmals musste das Spiel wegen Rauchbomben und Feuerwerkskörpern unterbrochen werden. In der 30. Minute führte Schiedsrichter Timur Arslanbekow die Teams das erste Mal in die Kabine, als ein Böller im Dynamo-Strafraum landete.
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Das Spiel wurde erst wieder aufgenommen, als die Kapitäne beider Mannschaften Dennis Bojarinzew (Torpedo) und Igor Semschow (Dynamo) die Fans auf den Rängen einigermaßen beruhigt hatten. Doch die Ruhe hielt nicht lange. Kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit traf Bojarinzew zum 2:1-Anschlusstreffer für die Hausherrn (zuvor hatte Rykow Dynamo mit zwei Toren in Führung gebracht). Die Torpedo-Fans feierten das Tor mit einer riesigen Pyroshow und mehreren Feuerwerkskörpern, die aufs Spielfeld flogen.
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Nach Abbruch drohen Sanktionen
Wegen Sicherheitsbedenken wurde das Spiel erneut abgebrochen und nicht mehr aufgenommen. Nun soll eine Disziplinarkommission des russischen Fußballverbands die Schuldigen benennen.
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Wahrscheinlich trifft es Gastgeber Torpedo, der im eigenen Stadion nicht die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat. Als Strafe winken wohl mindestens eine Geldbuße über 1 Mio. Rubel (25.000 Euro) und eine Niederlage am Grünen Tisch (0:3); für den finanziell gebeutelten dreimaligen sowjetischen Meister ein dicker Brocken.
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Fan-Gesetze werden verschärft
Doch der erste Skandal der Saison könnte weitreichende Folgen für die gesamte Fanszene haben. Der russische Fußballverband will die Gesetzgebung für Fans drastisch verschärfen.
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Der Verband ist ein gebranntes Kind. Schon bei der Fußball-EM in Polen musste er wegen der Ausschreitungen seiner Fans eine Geldstrafe von 125.000 Euro zahlen. Zudem drohte die UEFA im Wiederholungsfall den Ausschluss der Sbornaja vom nächsten Qualifikationsturnier an.
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