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Gute Straßen kosten Geld - in Zukunft allerdings auch den russischen Autofahrer (Foto: ld/.rufo) |
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Dienstag, 02.10.2012
Auf erster Maut-Autobahn um Moskau wird jetzt kassiertMoskau. Seit gestern müssen Autofahrer auf einem Teilstück der Autobahn M4 im Süden Moskaus Maut zahlen. Damit wird erstmals in der Hauptstadtregion vom Staat auf einer Straße Wegezoll verlangt.
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Kassiert wird für die Benutzung eines 23 Kilometer langen Teilstücks der M4 Don zwischen den Streckenkilometern 48 und 71. Der Tarif für die Streckenbenutzung ist dabei von der Tageszeit abhängig: Von 0 bis 7 Uhr müssen Pkw-Fahrer nur symbolische 10 Rubel (0,25 Euro) entrichten, tagsüber sind es 30 Rubel. Der Tarif für Lkw variiert je nach Tageszeit, Höhe und Achszahl des Fahrzeugs zwischen 15 und 120 Rubel.
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Bargeldloses und anhaltefreies Zahlen möglich
Bezahlt werden kann an den Mautstellen entweder bar, per Kreditkarte oder mit einer speziellen Chipkarte, die vor allem für Vielfahrer interessant ist: Dabei muss man an der Kontrollstelle nicht stoppen, denn die Abbuchung vom Guthaben der Karte erfolgt während der Durchfahrt, bei der allerdings nicht schneller als 20 km/h gefahren werden darf.
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Betreut wird der Maut-Abschnitt von der staatlichen Straßenbauagentur Awtodor, die bisher nur vor allem im Gebiet Lipezk sowie auf der St. Petersburger Stadtautobahn SSD Maut erhob. Auf der M4 kann Awtodor bei einem Fahrzeugaufkommen von 40.000 Autos mit täglichen Einnahmen von etwa 1 Mio. Rubel (ca. 25.000 Euro) rechnen, so die Tageszeitung Kommersant.
Bis Mai 2012 hatte Awtodor die Strecke für etwa 6 Mrd. Rubel (150 Mio. Euro) verbreitert und saniert und auch mit Lärmschutzwänden, Notrufsäulen und Überwachungskameras ausgestattet.
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Kostenlose Alternative muss gegeben sein
Voraussetzung für die Mauterhebung auf einem ausgebauten Straßenstück ist nach russischen Gesetz, dass es eine kostenfreie Alternativroute gibt. Für die Bewohner einiger nahegelegener Gemeinden gibt es allerdings gar keine Wahl: Im Zuge der Sanierung der M4 wurde eine bisher für sie bestehende Auf- und Abfahrt auf die Autobahn liquidiert.
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Nächstes Jahr will Avtodor auch die Ortsumgehung von Odinzowo auf der M1 mautpflichtig machen und den kostenpflichtigen Abschnitt auf der M4 um 46 Kilometer verlängern. In fernerer Zukunft soll nach dem gleichen Schema auch der Betrieb eines zweiten Autobahnrings um Moskau sowie die Autobahn von Moskau nach St. Petersburg funktionieren.
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Ein Trostpflaster für die abkassierten Autofahrer ist aber in Vorbereitung: Avtodor setzt sich dafür ein, auf den Mautstrecken die erlaubte Höchstgeschwindig-keit von 110 auf 130 km/h zu erhöhen. Doch dazu müssen erst die Verkehrsregeln geändert werden.
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