Dienstag, 16.10.2012
Künstler planen radikale orthodoxe AusstellungenMoskau. Als Gegengewicht zu kirchenkritischen Aktionen wie von der Gruppe Pussy Riot wollen russisch-orthodoxe Künstler nun mit radikalem Aktionismus an die Öffentlichkeit gehen. Die Vorgehensweise soll mit Moskauer Patriarchat abgestimmt werden.
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Organisator eines für morgen geplanten Treffens im Synodalamt des Patriarchats ist der Moskauer Künstler Dmitri Pimenow, der sich als radikaler Aktionist bezeichnet. Die Möglichkeiten für künstlerischen Ausdruck, die uns die Kirchenführung bereitstellen kann, sind groß, und die Grenzen des Vertretbaren in unserem Schaffen sind weit, schreibt er in einer Ankündigung auf Facebook.
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Man habe bisher keine theoretische Grundlage, dafür aber konkrete Handlungen von konkreten Menschen, so Pimenow. An dem Gespräch sollen angesagte orthodoxe Aktivisten wie Konstantin Swesdotschotow und die Stilikone Dmitri Enteo, aber auch der Vorsitzende der Piratenpartei Russlands Wladimir Tschischewski teilnehmen.
Enteo alias Zorionow hat sich unter anderem durch Aktionen vor einem Moskauer Gericht während des Pussy Riot-Prozesses hervorgetan. Mit seiner Gruppe hatte er dort Gebete gesprochen und die Gottesmutter angerufen.
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In St. Petersburg war er aufgefallen, als er gegen eine Gay-Kundgebung vorgegangen war. Im August hatten die Aktivisten in Moskau eine Theatervorstellung mit einem Stück über Pussy Riot gestört.
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Laut Pimenow planen die Aktivisten eine eigene Webseite und eine Ausstellung. Von den Kirchenleuten erhoffen sie sich Ratschläge und Beistand, aber auch Kritik. Vielleicht sind wir zu radikal, vielleicht aber auch zu wenig, sagte er gegenüber der Zeitung "Iswestija".
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Radikal gesinnte orthodoxe Gruppen haben in Russland in den letzten Jahren wiederholt Kunstausstellungen gestört, die ihrer Meinung nach gotteslästerliche Werke zeigten.
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