Mittwoch, 26.09.2012
Eintrittsgeld: Sommergarten ohne überflüssige BesucherSt. Petersburg. Der gerade erst nach der Rekonstruktion eröffnete Sommergarten könnte bald gebührenpflichtig werden. Ein Obolus soll überflüssige Gäste fernhalten. Die Petersburger Öffentlichkeit reagiert empört.
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Der Sommergarten in seinem neuen alten Aussehen ist im kulturbeflissenen Petersburg immer eine Diskussion wert. Viele Alteingesessene trauern dem heimeligen Landschaftsgarten nach und können der jetzigen historischen Rekonstruktion nur wenig abgewinnen.
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Die Erhebung von Eintrittsgeld tritt naturgemäß auf Widerstand. Das Russische Museum, dem der Sommergarten untersteht, hatte denn auch bei der Wiedereröffnung Ende Mai 2012 erklärt, die am Eingang aufgestellten Drehkreuze dienten lediglich der Zählung der Besucher.
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Deren wurden jedenfalls nach dem Geschmack des Russischen Museums - offensichtlich zu viele registriert: 662.000 in knapp vier Monaten. Ein Eintrittsgeld könnte überflüssige Besucher fernhalten, wer immer das sei.
Die Zeitung Kommersant hat errechnet: wenn jeder Gast 20-30 Rubel bezahlt, wären das im Jahr 13-20 Millionen Rubel (325.000 bis 500.000 Euro). Wladimir Gussew, Direktor des Museums, winkt ab. Es würde noch nichts feststehen, man denke lediglich über so einen Schritt nach.
Alexander Kobrinski, Abgeordneter des Petersburger Parlaments und Universitätsprofessor, ist strikt gegen ein Eintrittsgeld. Man habe den Sommergarten kaputtgemacht.
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Eintritt zu nehmen, sei Teil der allgemeinen Kommerzialisierung von Kultur und Bildung in Russland, bei der ein Museumsbesuch zu einer Dienstleistung wird wie Schuhreparatur oder Möbelanlieferung.
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Holger Eekhof 17.10.2012 - 10:52
Danke..
Herr Koprinski, Danke. Irgendjemand hat einmal von einem Parlament der Philosophen geträumt, er wird seine Gründe gehabt haben. Ich bewundere Sie und wünsche Ihnen 143,1 Millionen Studenten.
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