Freitag, 09.03.2012
Deutsche Ärzte: Timoschenko braucht dringend TherapieKiew/Berlin. Die im Gefängnis erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko benötigt nach Angaben deutscher Ärzte dringend eine Behandlung möglichst außerhalb des Straflagers.
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Erforderlich sei eine vielschichtige Therapie für die 51-Jährige, teilte die Charité heute mit. In einer Haftanstalt könnten die internationalen Standards einer solchen Behandlung nicht erfüllt werden.
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Der Mitteilung zufolge boten die Ärzte den ukrainischen Behörden bei der Behandlung der Oppositionsführerin Hilfe an. Die Diagnose sei vertraulich, hieß es.
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Drei Wochen nach der Untersuchung hatten die Mediziner, ein Neurologe und ein Orthopäde, in dieser Woche den ukrainischen Behörden den Befund übermittelt. Julia Timoschenko klagt seit Monaten über starke Rückenschmerzen.
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Nach Angaben ihrer Tochter Jewgenija leidet sie an einem Bandscheibenvorfall. Nach bisheriger Einschätzung der ukrainischen Justiz muss die Erzfeindin des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht außerhalb des Straflagers von Charkow behandelt werden.
Die Oppositionsführerin war von den deutschen Professoren Karl Max Einhäupl und Norbert Haas untersucht worden. Die Mediziner hatten gemeinsam mit drei kanadischen Ärzten Timoschenko am 15. Februar untersucht. Die Anführerin der prowestlichen Orangen Revolution von 2004 war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
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Hunderte von Timoschenkos Anhängern versammelten sich gestern in Charkow zum Internationalen Frauentag zu einer Unterstützungskundgebung, um Timoschenko zu gratulieren. Sie übergaben Blumen, Torte und Geschenke.
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Die Leitung des Straflagers teilte mit, dass Timoschenko vom 9. bis 11. März drei Tage lang in der Anstalt Besuch von ihrer Mutter und Tochter haben werde.
(dpa)
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