Freitag, 04.05.2012
Timoschenko stimmt Behandlung in Charkower Klinik zuCharkow. Eine Kompromisslösung im Fall Julia Timoschenko ist in Sicht: Die inhaftierte und hungerstreikende Ex-Regierungschefin der Ukraine hat zugestimmt, sich in einer örtlichen Klinik behandeln zu lassen. Dabei wird aber ein Arzt der Berliner Charité federführend sein.
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Frau Timoschenko hat zugestimmt, am Dienstag, den 8. Mai in die Zentrale Eisenbahnerklinik von Charkow überstellt zu werden, erklärte der Charité-Chefarzt Karl Max Einhäupl. Er hatte heute Timoschenko erneut im Charkower Gefängnis untersucht.
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Die Behandlung wird durch einen Berliner Arzt erfolgen, wobei er von ukrainischen Medizinern unterstützt wird. Julia Timoschenko leidet an einem Bandscheibenvorfall, der chronische Schmerzen verursacht. Da sie ukrainischen Ärzten nicht vertraut, hat sie bisher eine Behandlung in ihrem Heimatland abgelehnt.
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Die Politikerin hatte sie sich beklagt, bei einem unfreiwilligen Transport zu einer medizinischen Untersuchung geschlagen worden zu sein. Deshalb trat sie nach eigenen Angaben am 20. April in einen Hungerstreik was wiederum Deutschland und auch die EU-Führung dazu veranlasste, massiven diplomatischen Druck auf die Ukraine auszuüben.
Zahlreiche Politiker und heute auch die EU-Kommission kündigten an, nicht zu EM-Fußballspielen in die Ukraine zu reisen, sollte sich bis dahin keine Verbesserung der Lage für Timoschenko ergeben.
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Der ukrainische Generalstaatsanwalt Viktor Pschonka erklärte heute unter Berufung auf Gerichtsmediziner, die Blutergüsse am Körper der Oppositionsführerin könnten nicht bei dem erzwungenen Transport in eine Klinik entstanden sein. Er deutete an, die Oppositionspolitikerin habe sich die Verletzungsspuren eventuell selbst zugefügt.
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Deutschland wie auch Russland hatten angeboten, Timoschenko für eine medizinische Behandlung aufzunehmen. Die Ukraine beharrt aber darauf, dass es keine Rechtsgrundlage für derartige Ausreisen von verurteilten Straftätern gebe.
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