Donnerstag, 05.04.2012
Überlebende des ATR-Absturzes: Lärm und BlackoutTjumen. Die ersten Aussagen von überlebenden Passagieren über den Ablauf des Absturzes einer ATR-72 der UTAir in Tjumen sind an die Presse gelangt. Zumindest bis kurz vor dem Absturz bemerkten sie nichts Außergewöhnliches.
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Die Internetzeitung Life News veröffentlicht heute Aussagen eines jungen Paares, die als erste der zwölf Überlebenden den Ermittlern ihre Erlebnisse schildern konnten.
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Die 26 Jahre alte Anastasija, die mit zahlreichen Knochenbrüchen im Krankenhaus liegt, kann sich faktisch an nichts mehr erinnern, nachdem sie ihren Platz in der 10. der 11. Reihe eingenommen hatte. Sie berichtete, dass sie die Augen öffnete und feststellte, dass sie im Schnee liegt und um sie herum schrecklicher Lärm herrscht.
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Daraufhin kam sie zu dem Schluss, dass sie offenbar noch schläft und dies ein Traum ist. Sie versuchte sich zum Aufstehen zu zwingen, da sie doch in Surgut auf einer Konferenz einen Vortrag halten soll. Erst als sie in der Nähe Männer in orangen Jacken bemerkte, rief sie schließlich um Hilfe und fiel wieder in Ohnmacht.
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Ihr 23 Jahre alter Freund Alexander erinnert sich an den Absturz besser: Plötzlich habe der Rumpf des Flugzeuges unter Lärm heftig zu vibrieren begonnen und sich schließlich seltsam geneigt. Er habe nicht verstanden,was vor sich geht, so der junge Mann. Den Moment des Aufpralls beschreibt er mit Jaulen, Krachen, Klingeln und dann Dunkelheit.
Danach könne er sich nur an einen Moment erinnern, in dem er aufgewacht sei und vor sich ein riesiges Triebwerk liegen sah. Ein Feuerwehrmann, der mit als erster an der Unfallstelle war, berichtet, dass sich plötzlich aus dem Gemisch aus Erde und Schnee ein Mann erhoben habe und sicheren Schrittes auf die Helfer zugegangen sei.
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Im ersten Moment habe er sich gewundert, wie es ein Anwohner so schnell an den Absturzort geschafft haben könnte. Als die Helfer jedoch bemerkten, dass der Mann nur mit einem Hemd bekleidet war und seine blutigen Hände zerschnitten waren, verstanden er und seine Kollegen, dass dies ein Passagier ist.
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Sie hätten den am ganzen Leib zitternden Mann zunächst in ihr Feuerwehrauto gesetzt und zugedeckt. Dabei habe er immer Ich bin Sascha, ich bin Sascha gemurmelt. Sanitäter hätten ihm dann einen schweren Schock diagnostiziert.
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