Mittwoch, 18.04.2012
Zweiter Strang der Ostseepipeline Nord Stream verlegtZug/Moskau. Wichtiges Etappenziel für die Gaspipeline Nord Stream: In der Ostsee wird das letzte Stück des zweiten Stranges verlegt. Die Arbeiten gehen schneller voran als ursprünglich vorgesehen.
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Früher als geplant ist der zweite Strang der Gaspipeline Nord Stream durch die Ostsee zwischen Russland und Mecklenburg-Vorpommern verlegt worden. «Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Verlegung war wesentlich höher als erwartet, die Qualität der Schweißnähte war außergewöhnlich gut und der Sicherheitsstandard herausragend.» Das teilte das Betreiberkonsortium Nord Stream mit Sitz in Zug (Schweiz) am Mittwoch mit.
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Nord Stream habe mit dem Etappenziel erst Ende April oder Anfang Mai gerechnet, sagte Nord-Stream-Sprecher Steffen Ebert der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind jetzt ein bisschen entspannter im Zeitplan.» Bevor die drei einzelnen Teile des Stranges verschweißt werden, müssen sie mit Meerwasser geflutet und gereinigt werden.
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Danach stehen noch einige Tests an, bevor ab Ende 2012 Gas nach Deutschland fließen soll. Der zweite Strang besteht nach Angaben von Nord Stream aus fast 100 000 Stahlrohren.
Der erste Strang war im vergangenen Herbst in Betrieb genommen worden. Insgesamt soll die 1.224 Kilometer lange Leitung jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas liefern. Damit können rund 26 Millionen Haushalte versorgt werden.
Nord Stream hatte am Sonntag den Transit durch den ersten Leitungsstrang planmäßig bis Ende April ausgesetzt, damit beide Röhren in einem einheitlichen Gastransportsystem integriert werden können. Wegen der Unterbrechung erhöhte die Ukraine den Gastransit von Russland nach Westen um sieben Prozent auf 258,4 Millionen Kubikmeter täglich.
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Mit Nord Stream und der Leitung South Stream durch das Schwarze Meer, deren Bau Ende 2012 starten soll, will Russland unabhängiger von Transitländern wie der Ukraine werden.
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Der russische Staatskonzern Gazprom besitzt 51 Prozent der Anteile an Nord Stream. Außerdem sind die Eon Ruhrgas und die BASF-Tochter Wintershall mit je 15,5 Prozent sowie die niederländische Gasunie und die französische GdF Suez mit jeweils 9 Prozent beteiligt.
(dpa)
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