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Julia Timoschenko will Wladimir Putin als Zeugen in Kiew sehen. (Foto: TV)
Julia Timoschenko will Wladimir Putin als Zeugen in Kiew sehen. (Foto: TV)
Mittwoch, 17.08.2011

Timoschenko-Prozess: Putin und Gazprom als Zeugen?

Kiew. Ex-Präsident Juschtschenko hat im Timoschenko-Prozess ausgesagt. Er fordert Zeugenaussagen von Putin und Gazprom-Chef Miller. Es geht um die Frage, ob Timoschenko bei den Gasverträgen Amtsmissbrauch betrieben hat.

Der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko ist nun doch im Prozess gegen die Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko aufgetreten. Noch gestern hatte er sich geweigert, persönlich zu erscheinen, wurde aber unter Androhung von Strafe nochmals vorgeladen.

Bei Russland-Aktuell
• Timoschenko-Prozess: Juschtschenko will nicht aussagen (16.08.2011)
• Ex-Premier Timoschenko möglicherweise in Mord verwickelt (12.08.2011)
• Russland und Ukraine sind sich beim Gas nicht grün (12.08.2011)
• Klitschko kritisiert Prozesse gegen Opposition in Kiew (08.07.2011)
Er sagt aus, Timoschenko habe ihn „in die Irre geführt“, weil sie im Januar 2009 nicht die genauen Preise für die russischen Gaslieferungen nennen wollte. „Ich habe sie drei Mal gefragt: Wie ist der Preis? Sie hat nur erwidert: Er wird gut sein“, erklärte Juschtschenko in Kiew vor Gericht. Den Vertragsentwurf mit Gazprom hätte sie ihm „später zeigen“ wollen.

Timoschenko wirft Juschtschenko vor, er habe die Interessen von RosUkrEnergo vertreten, das vor dem neuen Vertragsabschluss von 2009 als Mittler zwischen Gazprom und NaftoGaz aufgetreten war. Juschtschenko weist dies zurück und schlägt dem Gericht die Befragung weiterer Zeugen vor.

„Ich wende mich an den Richter mit der Bitte, die Notwendigkeit einer Befragung von Putin und Miller zu erwägen“, so Juschtschenko. „Die Wahrheitsfindung in diesem Prozess ist nur möglich, wenn die russischen Teilnehmer an den Verhandlungen befragt werden.“

Timoschenko weigerte sich, dem Ex-Präsidenten direkte Fragen zu stellen. „Ich will nicht, dass man aus diesem Prozess eine orangene Revolution macht“, begründete sie ihre Entscheidung. Timoschenko ist angeklagt, bei den Gaslieferverhandlungen mit Russland 2009 ihre Befugnisse überschritten zu haben.



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