|
|
Die Trümmer der zerschellten Jak-42 in Jaroslawl (Foto: rt.com) |
|
Mittwoch, 14.09.2011
Vergessene Handbremse führt zu Absturz in JaroslawlJaroslawl. Medienberichten nach war ein Pilotenfehler schuld an der Flugkatastrophe in Jaroslawl. Angeblich hat der Pilot vergessen, die Parkbremse zu lösen. Dadurch erreichte die Jak nicht die nötige Startgeschwindigkeit.
|
|
Die Auswertung der Flugschreiber hat demnach ergeben, dass der Kapitän Andrej Solomonzew unmittelbar vor dem Flug das Kommando an den zweiten Piloten übergeben hat. Solomonzew begründete dies damit, dass er sich schlecht fühle.
|
Vergesslichkeit und übersehenes Warnsignal
Möglicherweise wurde durch die Übergabe die Katastrophe ausgelöst, denn für das Lösen der Parkbremse vergleichbar mit einer Handbremse beim Auto ist der Kapitän eines Flugzeugs verantwortlich. Beim Start hat der zweite Pilot dann wohl das optische Warnsignal (akustisch wird es nicht wiedergegeben) übersehen.
|
Durch die Bremswirkung erreichte die Jak-42 die zum Abheben nötige Geschwindigkeit wohl erst viel zu spät. Laut der Unfallkommission zumindest hob der Flieger erst 400 Meter nach dem Ende der Startbahn ab.
Dadurch konnte die Jak nicht rechtzeitig genug an Höhe gewinnen und verfing sich in einem Antennenmast, was den Absturz zur Folge hatte. Unklar ist noch, warum die Crew sich nicht zur Notbremsung entschieden hat, als sie bemerkte, dass der Jet nicht rechtzeitig auf Touren kam.
|
Blondinenfehler schuld am Absturz
Russische Autofahrer nennen das Vergessen, die Handbremse zu lösen, Blondinenfehler. Sollte sich diese Version bestätigen, wäre sie ein weiteres Indiz für die mangelhafte Ausbildung russischer Piloten, über die Experten seit Jahren klagen.
Nach Einschätzung anderer Piloten und Fachleute hatte die Crew der Unglücksmaschine viel zu wenig Flugerfahrung und Routine. Der Co-Pilot sei vermutlich nicht in der Lage gewesen, den Jet ohne den ausgefallenen Piloten selbst korrekt zu starten.
|
Der Absturz der Jak-42 Anfang September hat in Russland Bestürzung ausgelöst. Bei dem Unglück kamen insgesamt 44 Menschen ums Leben, darunter praktisch das gesamte Eishockey-Team von Lokomotive Jaroslawl. Die Profi-Liga KHL sagte daraufhin den ersten Spieltag komplett ab.
|
Das Angebot anderer Teams, Spieler für Jaroslawl abzustellen, wurde inzwischen abgelehnt. Lokomotive wird frühestens in der nächsten Saison wieder in der KHL antreten.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>