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Dmitri Mesenzew wollte bei den Präsidentenwahlen mitmischen, daraus wurde nichts. Nun ist er auch noch seinen Gouverneursposten in Irkutsk los (Foto: altairegion22.ru) |
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Freitag, 18.05.2012
Irkutsker Gouverneur Mesenzew von Putin abgesetztIrkutsk. Dmitri Mesenzew ist als Gouverneur des Gebietes Irkutsk entlassen worden. Der verhinderte Präsidentschaftskandidat wurde durch einen Mitstreiter des ebenfalls zur Wahl angetretenen Michail Prochorow abgelöst.
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Das Personalkarussell unter Russlands Regionalvorstehern dreht sich munter weiter: Nun wurde auch das Oberhaupt der ostsibirischen Region Irkutsk abgelöst da dies vor dem Stichtag 1. Juni geschah, kann der Kreml den Nachfolger noch faktisch ernennen, während später das neue Gesetz über die Wählbarkeit der Gouverneure greifen würde.
Wunschkandidat des Kreml nicht aus den Reihen von ER
Mesenzew ist nach offizieller Lesart auf eigenen Wunsch zurückgetreten. Überraschend ist allerdings die vom Kreml getroffenen Wahl des Amtsverwesers: Die Geschäfte leitet jetzt der Irkutsker Unternehmer Sergej Jeroschenko. Die Ernennung eines Amtierenden Gouverneurs "von außen" bedeutet üblicherweise, dass dies der neue Wunschkandidat der Staatsführung ist.
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Jeroschenko gehört aber nicht der Kreml-Hauspartei Einiges Russland an, sondern übernahm 2011 die Leitung der regionalen Abteilung der liberalen Zwergpartei Rechte Sache als diese vorübergehend vom späteren Präsidentschaftsbewerber Michail Prochorow geführt wurde.
Medien sahen Jeroschenko bisher auch als den wahrscheinlichen regionalen Führer der von Prochorow geplanten Partei-Neugründung.
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Jeroschenko ist Chef der Holding Eastland, der eine gleichnamige Baufirma, die regionale Fluggesellschaft Angara, eine Binnenschifffahrts-Reederei und ein Ferienort am Baikalsee gehören.
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Mesenzew - gescheiterter Zählkandidat
Der nun abgelöste Gouverneur Mesenzew war ebenfalls im Zuge der Präsidentschaftswahlen landesweit bekannt geworden: Er hatte als unabhängiger Bewerber seine Kandidatur eingereicht. Gemeinhin wurde er als technischer Kandidat betrachtet, der Wladimir Putin auch im Falle eines Wahlboykotts der Oppositionsbewerber eine legale Wahl hätte ermöglichen können.
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Doch gelang es dem nominell von einer Eisenbahner-Gewerkschaft aufgestellten Mesenzew nicht, die Hürde der Zulassung als Kandidat zu nehmen: Die Zentrale Wahlkommission entschied, dass er wegen einer zu hohen Zahl von ungültigen Unterstützer-Unterschriften nicht zur Wahl zugelassen werde.
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