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Galerist Marat Gelman wurde vor der Kunsthalle in Krasnodar von einem orthodoxen Geistlichen bespuckt. (Foto: nr2.ru)
Galerist Marat Gelman wurde vor der Kunsthalle in Krasnodar von einem orthodoxen Geistlichen bespuckt. (Foto: nr2.ru)
Mittwoch, 16.05.2012

Icons: Moderne Kunstausstellung beginnt mit Skandal

Krasnodar. Die von dem russischen Galeristen Marat Gelman organisierte Ausstellung „Icons“ hat trotz dem Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche, Bürgerprotest und angeblicher „Verminung“ in Krasnodar ihre Tore geöffnet.

Der bekannte russische Galerist und Politologe Marat Gelman hat wieder einmal Ärger mit einer modernen Kunstausstellung. In Krasnodar sollte die Schau „Icons“ eigentlich schon am Dienstag starten, aber erst gab es Bürgerproteste vor der Kunsthalle und dann kam die Meldung, im Saal sei eine Bombe deponiert.

Ein Sprengsatz wurde (natürlich) nicht gefunden, aber Gelman musste Schimpftiraden und sogar eine Spuckattacke seitens eines orthodoxen Geistlichen über sich ergehen lassen.

Die Eröffnung am Mittwochmorgen ging schließlich unter Polizeischutz über die Bühne. In den nächsten drei Wochen werden 70 Arbeiten von elf Künstlern zu sehen sein, die – laut Pressemitteilung der Veranstalter - „ein Spektrum von Ideen rund um die Ikonografie in der zeitgenössischen russischen Kunst“ zeigen.

“Eine Gefahr für die Kultur“


Für Aufregung hatte die Schau bereits vor ihrer Eröffnung durch den Protest zweier orthodoxer Diözesen im südrussischen Gebiet Krasnodar gesorgt. Die Ausstellung sei „verderblich für den Geist“ und würde zur „Zerstörung der Kultur in der Region“ führen, hatte es unter anderem geheißen.

Bei Russland-Aktuell
• Pussy Riot: Ein Faustschlag ins Gesicht der Kirche (07.04.2012)
• „Orthodoxie oder Tod“: Kirche findet die Losung ok (14.07.2010)
• Schuldspruch in Moskau wegen Religions-Beleidigung (12.07.2010)
• Begabte Kinder sollen für Putin-Medwedew beten (10.06.2010)
Gelmans Pläne, „in der Region des orthodoxen Kosakentums“ ein Museum der modernen Kunst einzurichten, dürften nicht umgesetzt werden, denn dies würde „die Schändung der Religion und der Kultur zur Lebensnorm machen“.

“Die Ikone als künstlerisches Meisterwek“


Gelman, der 1990 in Moskau die erste Galerie für moderne Kunst eingerichtet hatte und sich in den letzten Jahren verstärkt für die Propagierung zeitgenössischer Kunst in der russischen Provinz einsetzt, weist die Vorwürfe natürlich zurück. Die Ausstellung habe „nichts an sich, was die religiösen Gefühle der Gläubigen verletzt“, erklärte er vor der Presse.

Das Projekt zeige lediglich „Werke von modernen Künstlern, die sich Gedanken über die Ikone als künstlerisches Meisterwerk machen“.

Die Stadtführung von Krasnodar sieht sich angesichts der vehementen Proteste allerdings veranlasst, „Experten“ zu berufen, die vor den nächsten geplanten Ausstellungen „sorgfältig alle Bilder auf Moral und Ethik untersuchen“ sollen.

Kirche gegen moderne Kunst


Marat Gelman ist bekannt für seine provokanten und frechen Projekte. Da ertönt zuweilen auch beißende Kritik an der orthodoxen Kirche. Erst unlängst wurde in Nowosibirsk eine Ausstellung verboten, die sich mit „Bildern des postsowjetischen Russland“ befasst.

Die russisch-orthodoxe Kirche zieht regelmäßig zu Felde, wenn es um moderne Kunst geht. In den Augen der Kirchenväter erlaubt diese sich einen viel zu freizügigen Umgang mit Normen und Werten. In der breiten Bevölkerung findet die Kirche zumeist Unterstützung.



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Nancymonic 17.09.2012 - 14:58

Ikonen

das sind Ikonen Replikate vom Deutschen Künstler Klaus Richter
www.Ikonen-Klaus-Richter.com
der Künstler würde gerne in Moskau ausstellen, aber wie ??? und wo???


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