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Durch einen Teilverkauf des Pipelinenetzes hofft Kiew auf große Einnahmen (Foto: Archiv)
Durch einen Teilverkauf des Pipelinenetzes hofft Kiew auf große Einnahmen (Foto: Archiv)
Donnerstag, 08.09.2011

Kiew hofft auf Milliardenerlös bei Naftogas-Verkauf

Kiew. Die ukrainische Führung will den Gasmonopolisten Naftogas zerstückeln und teilweise privatisieren. Das Energieministerium berechnet schon mal den potenziellen Verkaufserlös: Kiew hofft auf 8,5 Mrd. Euro.

Ende vergangener Woche hatte Premier Nikolai Asarow die Liquidierung von Naftogas angekündigt. „Naftogas beendet seine Existenz als Wirtschaftsobjekt. Nach einer Liquidierungsphase, wenn alle nötigen Formalitäten abgeschlossen sind, werden auf dem Markt ganz neue Firmen agieren. Alle heute bestehenden Vereinbarungen müssen daher überarbeitet werden“, sagte Asarow.

Unterstützung von EU erhofft, Russland außen vor


Er hoffe auf die Unterstützung der EU bei der Restrukturierung des Monopolisten, erklärte Asarow später. Russland, den wichtigsten Partner der Ukraine im Gasgeschäft, sparte Asarow bewusst aus: Zwischen Kiew und Moskau tob derzeit erneut ein Streit um die Gaspreise.

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• Janukowitsch: Kein Eingriff in Timoschenko-Prozess (06.09.2011)
• Ostseepipeline: Putin gibt Gas – für Deutschland (06.09.2011)
• Russland und Ukraine sind sich beim Gas nicht grün (12.08.2011)
• Asarow: Kiew braucht normalen Gaspreis statt Rabatt (01.09.2011)
• Timoschenko-Prozess: Putin und Gazprom als Zeugen? (17.08.2011)
Die Ukraine besteht auf der Schließung eines neuen Vertrags, während Russland allenfalls bereit ist, Rabatte auf die im Vertrag ausgehandelten Preise zu geben – unter der Voraussetzung, dass sich Kiew politisch und wirtschaftlich stärker an Moskau bindet.

Geht Gazprom leer aus?


Doch Kiew scheint daran nicht interessiert und so könnte auch Gazprom bei der Aufteilung von Naftogas übergangen werden. Das ukrainische Pipelinenetz, an dem der russische Erdgasriese interessiert ist, soll zumindest unter ukrainischer Kontrolle bleiben.

Laut dem Konzept des Energieministeriums ist die Aufteilung in mindestens drei große Konzerne geplant, wovon der eine sich mit der Gasförderung, ein zweiter mit der Ölförderung und der dritte mit dem Gastransport beschäftigen wird. Energieminister Juri Boiko kündigte an, dass die Reform, sprich die Aufsplitterung von Naftogas noch bis Jahresende durchgeführt werden soll.

Privatisierung beginnt 2012


Die Teilprivatisierung werde dann 2012 beginnen. Geplant ist der Verkauf von Minderheitsanteilen in allen drei Sektoren. Laut Boiko kann dies der Ukraine zehn bis zwölf Milliarden USD (7 – 8,5 Mrd. Euro) einbringen.

Zuvor hatte Asarow allein die Einnahmen bei einem Teil-IPO des Gasverteilernetzes auf fünf bis zehn Milliarden USD (3,5 – 7 Mrd. Euro) geschätzt. Das Pipelinenetz ist natürlich das größte Aktiv von Naftogas. Selbst fördert der Konzern aber immerhin 20 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr. Zum Vergleich: Gazprom fördert pro Jahr 500 Mrd. Kubikmeter Gas.



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