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Ochlobystin: Der schrille Schauspieler ist zugleich orthodoxer Priester und will nun Präsident Russlands werden (Foto: pln24.ru) |
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Dienstag, 06.09.2011
Schauspieler will mit Gottes Hilfe Präsident werdenMoskau. Medwedew und Putin zieren sich, doch einen Promi-Kandidaten auf das Präsidentenamt gibt es schon: Der Schaupieler Iwan Ochlobystin will mit Gottes Hilfe Präsident werden. Seine Versprechen: Wettrüsten und Monarchie.
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Ochlobystin ist einer der bekanntesten Seriendarsteller Russlands. Derzeit ist er in der Sitcom Interny (Assistenzärzte) als fieser Oberarzt Dr. Bykow im Vorabendprogramm zu bewundern. Ochlobystin hat daneben aber auch Erfahrung als Regisseur und Szenarist von Kinofilmen.
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Vom Priester zum Serien-Oberarzt und Präsidenten?
Einige Jahre lang war der heute als extrovertiert geltende Ochlobystin Priester der russisch-orthodoxen Kirche. Er ist Vater von sechs Kindern zwei Söhnen und vier Töchtern.
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Seinen Wunsch, bei der nächsten Präsidentschaftswahl anzutreten, hat Ochlobystin am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Ich habe kein Geld, keinerlei politische Erfahrung, doch manchmal packt dich das Schicksal, in diesem Fall Gottes Werk, am Kragen und du musst, gab der Schauspieler Auskunft über seine Motivation.
Russland gewinnt mit Gottes Hilfe und viel Militär
Gewinnen will er daher auch mit Gottes Hilfe. Ansonsten ist sein Wahlprogramm einfach und populistisch. Russlands Probleme will er mit einer Aufstockung der Armee und einem Wettrüsten lösen. Das entsprechende Geld sei durch die Auflösung der staatlichen Duma (die nächsten Wahlen dazu finden übrigens noch vor den Präsidentschaftswahlen im Dezember statt) aufzubringen, erklärte er.
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Die Demokratie will Ochlobystin am liebsten ohnehin abschaffen. Er träumt wie die russisch-orthodoxe Kirche von einer Wiederbelebung der Monarchie. Wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax einräumte, stehen die Chancen auf eine baldige Rückkehr von Väterchen Zar allerdings schlecht.
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Debatte über die Wiedereinführung der Monarchie angestoßen
Die russisch-orthodoxe Kirche hat Jahrzehnte lang auf den Moment gewartet, um sich dem ewigen Wunsch und den Prophezeiungen unserer Patriarchen über die Wiederherstellung der Monarchie wenigstens um einen halben Schritt zu nähern. Das wird nicht in diesem Jahr passieren und nicht in diesem Jahrhundert, weil das Problem keine gesellschaftliche Resonanz findet. Noch ist es zu früh, darüber zu reden, doch eigentlich muss der Schritt getan werden, die Diskussion muss beginnen. Ich denke, dass ich diesen halben Schritt in die Richtung getan habe, sagte Ochlobystin.
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Seinen Angaben nach hat der Schauspieler neben Gottes Hilfe immerhin die Unterstützung von acht Millionen Russen bei einer Präsidentschaftskandidatur.
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Kirche ist uneins über die Kandidatur des Priesters
Unklar hingegen ist noch, ob die russisch-orthodoxe Kirche seine Bewerbung unterstützt. Kirchensprecher Wsewolod Tschaplin erklärte, dass ein Priester nicht für ein Wahlamt kandidieren dürfe. Obwohl Ochlobystin derzeit keinen Gottesdienst halten dürfe (wegen seiner schauspielerischen Tätigkeit) sei er weiterhin als Priester im Dienst der Kirche, erinnerte Tschaplin.
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Andere kirchliche Würdenträger hingegen befürworten eine Kandidatur Ochlobystins: Der Narr ist mitunter der nüchternste unter denen, die sich an dem Bewusstsein ihrer eigenen Unersetzlichkeit berauschen, erklärte der Theologe Andrej Kurajew zur Kandidatur Ochlobystins.
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Der Priester-Schauspieler selbst will somit einen Entscheid der Heiligen Synode abwarten, um über seine Kandidatur endgültig zu entscheiden. Er hoffe auf das Einverständnis der kirchlichen Würdenträger, sagte er. Bei einem Verbot werde er sich der Entscheidung aber fügen.
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