Freitag, 18.03.2011
Atom-Angst: Russen auf Sachalin vergiften sich mit JodJuschno-Sachalinsk. Mediziner auf der russischen Pazifikinsel Sachalin haben die Bevölkerung aufgerufen, undurchdachte Vorbeugemaßnahmen gegen Radioaktivität bleiben zu lassen. Mit Jod könne man sich auch vergiften.
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Es seien nach der Reaktorkatastrophe in Japan mehrere Fälle von Jod-Allergien auf der Insel festgestellt worden, so die führende Katastrophenmedizinerin des gebietes Sachalin, Natalja Berkutowa.
Eine vorbeugende Behandlung mit Jod sei nur sechs Stunden vor dem Eintreffen einer radioaktiven Wolke sinnvoll, so die Ärztin und dann in wohldosierten Dosen.
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Das eingenommene Jod reichert sich im Menschlichen Körper in der Schilddrüse an und blockiert damit diesen Platz für radioaktives Jod. Gegenwärtig sind die Strahlungswerte auf der russischen Nachbarinsel des japanischen Archipels aber auf normalem Niveau und die Wetterverhältnisse sind günstig.
Jod wird in Apotheken auch in flüssiger Form als Desinfektionsmittel verkauft. Es gibt Informationen, dass Menschen dies trinken oder sich damit einreiben, so die Ärztin. Eine Überdosierung von jodhaltigen Medikamenten könne dem Körper schweren Schaden zufügen und Schnupfen, Hustenanfälle, Hautausschläge und allergische Anfälle mit Todesfolge hervorrufen, warnte sie.
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Laut Berkutowa ist es auch sinnlos, jetzt mit trockenem Rotwein, der angeblich Cäsium-Vergiftungen verhindern soll, seine Gesundheit zu schützen.
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Das in Japan freigesetzte Cäsium könne auch unter übernatürlichen Umständen nicht bis auf die 1.000 Kilometer entfernte russische Insel gelangen, erklärte sie unter Berufung auf ihre persönlichen Erfahrungen mit der Tschernobyl-Katastrophe.
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Überhaupt habe die Katastrophe in Fukushima nur einen Umfang von fünf Prozent dessen, was in Tschernobyl geschah.
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