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Denis Muratow von den RZD erläutert die Vorhaben der russischen Bahn. (Foto: Ballin/.rufo) |
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Freitag, 28.01.2011
Bahn will mit Highspeed zur Fußball-WeltmeisterschaftMoskau. Der Startschuss für den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Moskau-St. Petersburg ist gefallen. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr stattfinden. Auch andere WM-Standorte bekommen eine Highspeed-Strecke.
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Zwischen Moskau und St. Petersburg wird eine komplett neue Bahnstrecke verlegt. Der Bau der 660 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitstrasse soll Anfang 2013 beginnen. 2017, also ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft, will die Bahn die Anlage in Betrieb nehmen.
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Die technischen Charakteristika: Die Strecke soll in maximal 2:30 Stunden zurückgelegt werden, das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 260 km/h. Auf einzelnen Streckenabschnitten kann der Zug aber auf bis zu 400 km/h beschleunigen.
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Alle halbe Stunde soll ein Zug abfahren. Es wird mit einem Passagieraufkommen von acht Millionen Menschen pro Jahr gerechnet. Dabei muss das Objekt höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen, explizit gilt dies auch für Terroranschläge.
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Die Streckenführung der neuen Bahnstrecke ist liegt noch nicht endgültig fest. (Foto: Ballin/.rufo) |
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Streckenführung noch nicht publik
Die Streckenführung ist noch nicht ganz klar. Sie wird laut vorläufiger Planung (siehe Karte) im Schnitt etwas westlich der alten Trasse verlaufen. Über die Anzahl der Zwischenhalte ist noch nicht entschieden, ebenso noch nicht, ob der Zug an den Flughäfen Moskau-Scheremetjewo und St. Petersburg-Pulkovo Station machen wird.
Es handelt sich um ein grundsätzliches neues Projekt, betont Denis Muratow, Generaldirektor der RZD-Tochter Skorostnyje Magistraly (zu Deutsch: Hochgeschwindigkeitsstrecken). Sein Team hat die Konzeption für die Strecke entworfen und der Regierung vorgelegt. Das Konzept wurde bereits abgenickt.
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Alles aus einer Hand
Gesucht wird nun nach einem Investor, der die Strecke projektieren, bauen, betreiben und finanzieren will. Es werde nur noch einen Verantwortlichen für das gesamte Projekt geben, kündigte Muratow an.
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Die Aufteilung der Verantwortung auf die verschiedenen Teilbereiche habe in der Vergangenheit stets dazu geführt, dass entweder die Qualität nicht stimmte oder der zeitliche bzw. finanzielle Rahmen gesprengt worden sei.
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Der Staat wird dem Investor einen Teil der Kosten zurückerstatten nach Angaben Muratows bis zu 70 Prozent. Allerdings werde es keine Vorauszahlungen geben, erstattet werde immer nur im Nachhinein, nachdem das betreffende Objekt schon gebaut sei.
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Auf diese Weise soll der Betreiber zu Qualität gezwungen werden. Einen Teil seiner Ausgaben muss er zudem durch den laufenden Betrieb selbst decken. Das Projekt hat einen Lebenszyklus von 30 Jahren.
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Geschwindigkeitsrausch kostet mindestens zehn Milliarden Euro
Bereits im März sollen mögliche Investoren über die Details der Ausschreibung informiert werden, im Dezember wird diese dann gestartet. Muratow rechnet mit hohem Interesse westlicher Anbieter, trotz immenser Kosten.
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Laut dem RZD-Manager kostet ein Kilometer Gleis zwischen 14 und 50 Mio. Euro (wobei die Kosten für Bahnhöfe und Infrastruktur mitgerechnet werden). Damit liegt das Mindestgebot wohl bei zehn Milliarden Euro.
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Dass Hochgeschwindigkeitsverbindungen zumindest zwischen Moskau und St. Petersburg gefragt sind, beweist der Erfolg des Siemens-Schnellzuges Sapsan, der die Strecke in 4:30 Stunden zurücklegt. Der Sapsan ist völlig ausgelastet.
In wenigen Stunden bis in den Ural
Zur Fußball-WM will Russland aber auch noch weitere Schnellstrecken ausbauen. Die schon jetzt bestehende Sapsan-Verbindung Moskau-Nischni Nowgorod wird weiter ausgebaut oder ebenfalls durch eine neue Strecke ersetzt.
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Vom WM-Ort Nischni Nowgorod soll es Richtung Osten eine weitere Highspeed-Strecke nach Kasan (ebenfalls WM-Ort) geben. Von dort sind sogar zwei Stränge geplant: Einer führt nach Süden nach Samara , der andere Richtung Osten nach Jekaterinburg. Insgesamt, so Muratow, sollen bis zur Fußball-WM rund 3.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke gebaut werden.
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Im Gegensatz zur Strecke Moskau-St. Petersburg müssen die übrigen Millionenstädte aber wohl größtenteils mit staatlicher Subvention an das Highspeed-Netz der Bahn angeschlossen werden. Dass sich diese Investitionen für einen privaten Betreiber rechnen, ist unwahr- scheinlich.
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