Mittwoch, 20.04.2011
Wie in Paris: In Moskau brennen immer mehr AutosMoskau. In der Nacht auf Mittwoch sind in der russischen Hauptstadt vier PKW ausgebrannt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. In der vorherigen Nacht brannten drei Autos. Racheakte oder Pariser Modell?
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Gleich drei Wagen brannten im Nordwesten Moskaus an der Uliza Marschala Schukowa. Sie standen im Hof eines Wohnhauses. Zwei nebeneinander stehende weitere Autos wurden im Stadtzentrum am Gartenring zerstört, weil das Feuer von dem einen auf das andere übergriff.
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Erst in der Nacht auf Dienstag hatte es einen ähnlichen Vorfall im Moskauer Westen gegeben; dabei brannten drei Wagen aus. Am 23. Februar hatte ein Unbekannter einen Molotow-Cocktail auf einen PKW geworfen. Eine Überwachungskamera hatte die Tat aufgezeichnet.
Im November letzten Jahres hatte ein Mann die Wagen seiner Nachbarn angezündet, weil er die Parkfläche für sich beanspruchte. Er wurde zufällig gefasst, weil er am Tatort stehenblieb, um sich das Feuer anzusehen.
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Im Juni 2008 hatte es bereits eine ähnliche Serie von Anschlägen auf Autos gegeben. Damals ging die Polizei von psychisch gestörten Tätern aus. Nicht auszuschließen ist aber auch ein anderes Motiv: Es könnte sich durchaus um Protestaktionen von sozial Benachteiligten handeln.
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Nirgends in Russland ist die soziale Diskrepanz so offensichtlich wie in Moskau, wo die Superreichen mit ihren schweren Geländewagen und ihrem protzigen Auftreten ihre Macht demonstrieren. Ihnen gegenüber stehen Millionen sozial Schwache, die am blühenden russischen Kapitalismus nicht partizipieren können.
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