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(Foto: Archiv) |
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Samstag, 23.04.2011
Das Tandem und die Wahlen Gerüchte und RealitätIgor Malov, Moskau. Gerüchte über eine Beteiligung des Tandems an den Präsidentschaftswahlen in direkter Konkurrenz zueinander sind verwunderlich oder sogar erschreckend für die meisten Menschen, die die jüngeste Geschichte Russlands miterlebt haben.
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Nach den wilden 90-igern können nur politische Randfiguren behaupten, dass irgendwelche, angebliche freie Wahlen alleine schon ein Grundwert sind und dass sie die damals verarmende und praktisch rechtlose Bevölkerung irgendwie vor irgendetwas hätten schützen können.
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Ausserdem wird wohl kaum jemande, der sich daran erinnert, wie die Wahl Jelzins 1996 verlief, behaupten wollen, dass das freie Wahlen waren. Überhaupt ist äusserst interessant, dass mit diesem Begriff als Grundwert einer demokratischen Verfassung oft Vertreter der USA hantieren, wo die Wahlen noch nicht einmal direkt sind.
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Kurz und gut, das Schlachtfeld der Wahlen wird oft von Horden politischer Plünderer besetzt die Bewohner Russlands muss man davor nicht gesondert warnen.
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Dabei betreffen die Experimente nicht nur die politische Zukunft der Experimentierenden selbst.
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Die offene politische Konkurrenz des Präsidenten und des Premiers widerspräche direkt dem von ihnen selbst propagierten System von Weggenossen, die sich zwar unterschiedliche Meinungen leisten - aber nur nur in einzelnen Fragen.
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Das Land würde zerrissen ...
Von hier wäre es nicht mehr weit zu einem Riß durch das ganze Land. Die Putin-Wähler und die Medwedew-Wähler würden sich gegenseitig neutralisieren. Es wäre nicht auszuschliessen, dass das Experiment aus Versehen mit einem Sieg des kommunistischen Kandidaten Jewgeni Sjuganow endet, auch wenn der selbst es eigentlich gar nicht richtig will.
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Wobei man übrigens Sjuganow Lob zollen muss. Nachdem ihm der Sieg bei den Präsidentenwahlen 1996 nur mit Betrug genommen wurde, hat er nicht versucht, die Menschen auf die Strassen zu holen und hat sich nicht zu Methoden a la Nemzow und Co. geflüchtet.
Vielleicht hätte damals Sjuganow nichts erreichen können, wichtig ist aber, dass er es noch nicht einmal versucht hat in einer Situation, in der es bis zum Bürgerkrieg nicht mehr weit war. Und hätte es ihn gegeben, hätte Jelzin ihn nicht aufgehalten.
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Aber kehren wir zu den Gerüchten der Gegenwart zurück. Sie wurden in letzter Zeit noch gewürzt durch den Rücktritt des Vorsitzenden der russischen Senatoren Sergej Mironow von seinem Amt als Vorsitzender der Partei Gerechtes Russland. Angeblich tat er es, um dieses politische Potential für Medwedew frei zu machen.
Es wird weniger exotisch ausgehen
Es fällt schwer, sich eine noch merkwürdigere Kombination auszudenken. Im Tandem Putin-Medwedew steht doch der letztere offensichtlich politisch weiter rechts, während das Gerechte Russland zum linken Zentrum zählt beziehungsweise zu Sozialdemokratischem neigt.
Das alles zusammengenommen lässt glauben, dass es eine weit weniger exotische Entwicklung der Ereignisse geben wird.
Denn im beschriebenen Szenario würde Medwedew mindestens riskieren, zu den grössten Enttäuschungen der letzten Jahre auf der Welt gezählt zu werden. Wie zum Beispiel Barack Obama.
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Der russische Originaltext ist hier >>>
Igor Malov ist Journalist und Publizist, Mitglied der Internationalen TV- und Radio-Akademie in Moskau. Er kommentiert regelmässig die Ereignisse in Russland für Russland-Aktuell
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