Montag, 22.08.2011
Pechsträhne: Flopps bei Kampfjet, Atomraketen, SputniksMoskau. Die russischen Raketenbauer, Raumfahrer und Militärs sind vom Pech verfolgt. Nach schmerzhaften Verlusten einiger Satelliten versagten jetzt der neue Tarnkappenjet T-50 und die Atomrakete "Bulawa". Am 25.August sollen neue Navigationssatelliten starten.
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Am vergangenen Wochenende musste das Atom-U-Boot Juri Dolgoruki den Test der neuen russischen Raketenwaffe "Bulawa" im Weissen Meer abbrechen. Die seegestützte Interkontinentale Atomrakete mit lenkbaren Mehrfachsprengköpfen sollte ein Testgelände auf Kamtschatka treffen.
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"Bulawa" - keine Wunderwaffe, sondern Sorgenkind
"Bulawa" ist für die russischen Militärs ein wichtiges Element in der Konkurrenz mit den USA, weil die Rakete u.a. alle vorhandenen Raketenabwehrschirme unterfliegen könnte - wenn sie fliegen würde. Von 14 Probestarts gelangen bisher aber nur sieben.
Die russische Flottenführung hatte die Raketenbauer bereits vor Jahren wegen ungeheuerlicher Produktionsmängel kritisiert. Diesmal hatte "Bulawa" aber keine Schuld. "Juri Dolgoruki" musste die Erprobung abbrechen, weil die Bordelektrik des U-Bootes Probleme machte.
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Russisch-indischer Stealth-Tarnkappen-Kampfjet T-50
Ebenfalls am Wochenende musste ein Schauflug des neuen Tarnkappenjets T-50 abgebrochen werden. Vor dem Publikum der MAKS (Moskauer Avia- und Kosmos-Salon) bremste der Testpilot die Maschine bei einer Startgeschwindigkeit von 100 km/h wieder ab, weil eines der Triebwerke nicht richtig funktionierte.
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Der neue Kampfjet war erst in der vergangenen Woche bei der MAKS seinem ersten Flug von Regierungschef Wladimir Putin besichtigt worden.
Die T-50 ist ein Stealth-Kampfjet und eine gemeinsame Entwicklung Russlands und Indiens. Die russischen Militärs hatten bereits 150 Maschinen geordert, Indien 200 bestellt. Die T-50 soll besser und billiger sein als westliche Konkurrenten auf dem Weltmarkt.
Die Startprobleme des ersten neuen Jets tauchten allerdings erst nach einer ganzen Serie von täglichen Schauflügen seit Dienstag vergangener Woche auf. Fliegen kann er also, wenn auch nicht immer.
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Fliegt er, fliegt er nicht, fliegt er ...
Ebenfalls in der vergangenen Woche war der neue Telekommunikationssatellit Express AM-4 kurz nach dem Start im kasachischen Baikonur ausser Kontrolle geraten. Er wurde inzwischen in einer Umlaufbahn entdeckt, hat nun aber etwas weniger Wert als fünf Tonnen Schrott.
Am 25.August werden die russischen Raketenbauer wieder auf die Folter gespannt. Geplant ist der Start eines neuen Navigationssatelliten für das System GLONASS, das besser sein soll als GPS u.a..
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Allerdings waren im Herbst vergangenen Jahres gleich drei GLONASS-Satelliten wegen Pfusch abgestürzt. Im Februar 2011 klappte dann aber ein Start vom nordrussischen Plessezk erfolgreich.
Am 25.August wird in Plessezk und Moskau wieder gezittert ...
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