Donnerstag, 25.08.2011
Neuer Blaulichtskandal: VIP-Fahrer bedroht JournalistenMoskau. Erneut ist ein VIP-Fahrzeug mit Blaulicht im Mittelpunkt eines Skandals. Auf der Moskauer Ringautobahn MKAD drängelte der Fahrer des Wagens andere Fahrzeuge von der Überholspur. Als ein Journalist dies filmte, kam es zur Auseinandersetzung.
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Jewgeni Starschow, Korrespondent der kremlkritischen "Nowaja Gaseta" hat die Geschichte in seinem Blog publik gemacht. Demnach war Starschow im morgendlichen Berufsverkehr unterwegs, als sich der Vorfall ereignete.
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"Ich war auf der Innenseite des MKAD in Richtung Lipezkaja-Straße in der äußerst linken unterwegs. Es war Stau. Plötzlich tauchte von hinten so ein Typ mit Blaulicht und der Nummer P250HX197 auf. Er war zwar ohne das Blaulicht unterwegs, drängelte die Leute aber aktiv mit seinem Scheinwerfer von der Spur", so Starschow.
Der Journalist nahm die Szene auf seinem Mobiltelefon auf, als das VIP-Fahrzeug, ein Lexus, plötzlich bremste und der Fahrer auf ihn zukam.
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Der forderte in grober Form die Löschung des Videos und die Herausgabe des Telefons. Als sich Starschow weigerte, schlug und trat er auf den Wagen ein.
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Als Starschow versuchte, wegzufahren, wurde er vom Lexus eingeholt, geschnitten, abgedrängt und zum Stoppen gezwungen. Dann wiederholte sich die Szene mit Drohungen und Tritten gegen das Fahrzeug.
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Schließlich soll der VIP-Fahrer den blauen Eimer - Erkennungszeichen der Gegner von VIP-Fahrzeugen - vom Dach Starschows gerissen haben und losgefahren sein.
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Auf der nächsten Polizeidienststelle meldete Starschow den Vorfall. Die Beamten teilten ihm allerdings mit, dass wohl kaum ein Verfahren gegen den VIP-Rowdy eröffnet werden könne.
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Unfälle mit VIP-Fahrzeugen und Bedrohungen anderer Fahrer häufen sich in den letzten Monaten. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen tödlichen Unfall auf dem Leninski Prospekt vor gut einem Jahr.
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Ein VIP-Fahrzeug, der Dienstwagen des Lukoil-Vize Barkow, kollidierte mit einem Kleinwagen auf der Gegenfahrbahn. Obwohl Augenzeugen davon sprechen, dass das VIP-Auto auf der Gegenfahrbahn unterwegs war, kam die Polizei zu dem Schluss, dass die Opfer die Verkehrsregeln missachtet haben müssen.
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