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Ein Debakel für Russlands Luftfahrt und sein Eishockey: Die Absturzstelle der Yak-42 in Jaroslawl (Foto: lifenews.ru)
Ein Debakel für Russlands Luftfahrt und sein Eishockey: Die Absturzstelle der Yak-42 in Jaroslawl (Foto: lifenews.ru)
Mittwoch, 07.09.2011

Absturzserie: 2011 schwarzes Jahr für russische Luftfahrt

Jaroslawl. Ein schweres Flugzeugunglück, ein russisches Eishockey-Topteam stirbt - und nicht weit davon eröffnet gerade das Politforum von Präsident Medwedew. Das wird nicht ohne Folgen bleiben für die Fliegerei.

Der Absturz einer Yak-42 in Jaroslawl führt eine Reihe von Flugzeugunglücken fort, die in diesem Sommer Russland heimsuchen: Im Juni war im karelischen Petrosawodsk eine Tupolew 134 im Landeanflug zerschellt, wobei 44 Menschen ums Leben kamen.

Im Juli musste eine Antonow 24 in Westsibirien nach einem Triebwerksschaden auf dem Ob notwassern, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Und im August stürzte schon geschalgene 48 jahre alte An-12-Frachtmaschine im Hinterland von Magadan mit elf Menschen an Bord ab.

Sowjetische Flug-Oldies werden gefährlich


Gemein haben alle diese Unglücke, dass sie mit schon reichlich altersschwachen Flugzeugen sowjetischer Bauart geschahen - wobei nicht immer technisches Versagen, sondern auch Pilotenfehler im Spiel waren.
Bei Russland-Aktuell
• Jaroslawl: Jet mit Eishockey-Mannschaft abgestürzt (07.09.2011)
• Luftfahrtbehörde plant Flugverbot für Tu-154M (11.03.2011)
• 48 Jahre altes Frachtflugzeug in der Taiga abgestürzt (09.08.2011)
• Nach Absturz: Medwedew will alle Tu-134 verbieten (23.06.2011)
• Mindestens sieben Tote bei Wasserlandung von An-24 (11.07.2011)
Aber offenbar sind sie ein Symptom für den fragwürdigen Zustand eines Teiles der russischen Luftfahrt: Wo Wartungsmängel, altertümliches Fluggerät mangelndes Training und Schlendrian zusammen kommen, wird das Fliegen mit der Zeit lebensgefährlich.
Jene russischen Airlines, die es sich leisten können, moderne westliche oder auch russische Maschinen anzuschaffen und adäquat zu betreiben, tauchen in den jüngsten Unfallberichten nicht auf. Dies dürfte schon kein Zufall mehr sein - so wenig wie die Unfallserie als solche.

Flugverbot für Altmetall: Nun wird Medwedew wohl reagieren


Nachdem Medwedew sich nach den letzten Unglücken bereits (erfolglos) für ein Flugverbot der TU-134 und der An-24 einsetzte, wird nun wohl ein Machtwort des Präsidenten zu erwarten sein - schließlich ereignet sich nicht alle Tage ein Absturz kurz vor dem Eintreffen des Kreml-Chefs.
20 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion dürften nun wohl die Tage der Luftfahrt-Oldies, die noch unter dem roten Stern aus den Herstellerwerken rollten, gezählt sein - auch wenn das die Branche und den provinziellen Luftverkehr schwer treffen wird.



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