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Tupolew-154-Trümmer in Smolensk: Der Absturz der polnischen Präsidentenmaschine geschah aber nicht wegen technischen Versagen (Foto: TV) |
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Freitag, 11.03.2011
Luftfahrtbehörde plant Flugverbot für Tu-154MMoskau. Einst war sie das Arbeitspferd der russischen Zivilluftfahrt nun soll sie aufs Altenteil abgeschoben werden: Das Mittelstreckenflugzeug Tupolew-154M soll wegen zu häufiger Unfälle ausgemustert werden.
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Wie Alexander Neradko, der Chef der Luftfahrtbehörde RosAviazia erklärte, könnte das Flugverbot im Juli in Kraft treten, sofern es bei dem Flugzeug nicht zu konstruktiven Verbesserungen kommt. Gegenwärtig sind bei russischen Fluggesellschaften noch 75 Flugzeuge dieses Typs im Einsatz.
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Laut Neradko wurde dieses Flugzeugmuster seit langer Zeit nicht mehr modernisiert, weshalb sich in letzter Zeit Zwischenfälle mit dem einst wegen seiner Zuverlässigkeit gerühmten Massenmodell von Tupolew häufen.
Probleme mit der Elektrik - bis hin zum Totalausfall
Neradko nannte einen Absturz einer Tu-154M im Iran im Juli 2009, bei dem wegen eines Triebwerkausfalls 168 Menschen umkamen. Im März 2010 machte eine russische Tu-154-Crew Furore, nachdem sie nach einem totalen Instrumentenausfall ihren Liner heil auf einem aufgegebenen Provinzflugplatz in Nordrussland landete. Im Dezember 2010 kam es zu einer Bruchlandung einer Tu-154 auf dem Flughafen Domodedowo.
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Laut Neradko waren bei sieben von zehn Ausfällen der Stromversorgung an Bord eine Überhitzung der Akkumulatoren ursächlich.
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Kaczynski-Crash wird nicht berücksichtigt
Nicht genannt wurde von dem obersten Luftfahrtaufseher Russlands hingegen der Absturz der polnischen Präsidentenmaschine dieses Typs im März letzten Jahres bei Smolensk. Ursache für diese Katastrophe waren vorrangig Fehler der polnischen Crew.
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Die Tupolew-154 ist bei vielen russischen Fluggesellschaften in den letzten Jahren durch Airbus- und Boeing-Muster sowie die Tupolew-204 ersetzt worden. Als größtes Manko der Maschine gilt ihr sehr hoher Treibstoffverbrauch, der den Einsatz wenig lohnend macht.
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